Standardmaßnahmenplan "Asthma bronchiale"
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- Asthma ist eine allergisch-entzündliche
obstruktive Erkrankung der Atemwege. Ein Asthmaanfall mit schwerer
Atemnot kann entweder plötzlich auftreten oder sich über einen längeren
Zeitraum entwickeln. Typisch für eine Attacke sind Rasselgeräusche, die
insbesondere beim Ausatmen auftreten. Hält der Zustand länger als zwölf
Stunden an, liegt ein "Status asthmaticus" vor, also ein
lebensbedrohlicher Zustand.
- Die Atemnot wird ausgelöst durch eine
Kontraktion der Bronchialmuskulatur, durch Schleimhautschwellungen und
durch die Produktion von zähem Schleim.
- Ursachen sind vor allem Allergien, etwa gegen
Nahrungsmittel, Tierhaare, Federn, Blütenpollen oder Hausstaub.
Nichtallergische Auslöser können Infekte, physische und psychische
Überbelastung, Klimawechsel (kalt-feuchte Luft) oder der Kontakt mit
Rauch sein.
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Maßnahmen
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Begründung und Anmerkungen
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Fallbeispiel:
- Herr Müller ist 76 Jahre alt. Er leidet seit
seiner Jugend an Asthma bronchiale. Mit zunehmendem Alter intensivierte
sich die Symptomatik.
- Herr Müller hat einen BMI von 36,1 und somit
Adipositas Grad II. Er konsumiert gerne Schokolade; zuletzt zwei Tafeln
(also 200 Gramm) pro Tag. Durch den gesteigerten Bauchumfang und durch
die Körpermasse ist die Atmung erschwert. Der Energie- und der
Sauerstoffbedarf sind als Folge des Übergewichts ebenfalls erhöht.
- Herr Müller konsumiert gerne blähende Speisen.
Durch die Gasbildung im Bauchraum wird das Zwerchfell nach oben
gedrückt. Die Atmung wird erschwert.
- Er leidet auch außerhalb der Anfallsphasen
unter Dyspnoe. Seine Fähigkeit, längere Sätze zu formulieren, ist
eingeschränkt. Er kann komplexe Sachverhalte nicht verbal mitteilen.
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- Herr Müller erhält eine ausgewogene Kost, die an den individuellen Nährstoff- und Kalorienbedarf angepasst ist.
- Herr Müller hat zugesagt, den Schokoladenkonsum
einzuschränken. Er will nur noch maximal eine halbe Tafel pro Tag essen
(50 Gramm), bevorzugt am Abend beim Fernsehen.
- Herr Müller braucht oft einige Anläufe, um
einen Satz zu vollenden, wenn er unter Atemnot leidet. Die Pflegekraft
bringt im Dialog mit dem Bewohner Geduld auf.
- Die Pflegekraft konzentriert sich bei der
verbalen Kommunikation auf jeweils einen Sachverhalt. Herr Müller
sollte nicht mehrere Fragen hintereinander beantworten.
- Bei schwerer Atemnot nutzen wir eine
Symboltafel. Diese liegt immer auf dem Beistelltisch von Herrn Müller.
Eine rudimentäre Kommunikation ist auch mittels Gesten möglich,
insbesondere die Antworten "ja" und "nein" sowie die Zahlen 1 bis 10
(durch das Zeigen der Finger).
- Herr Müller sollte auf stark blähende Speisen
verzichten. Er sollte keine Getränke zu sich nehmen, die mit
Kohlensäure versetzt sind.
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- Alternativ zur Symboltafel erhält der Bewohner
einen Papierblock und einen Stift, um seine Fragen und Antworten
niederzuschreiben.
- Wir stellen sicher, dass Mitbewohner und
Angehörige das Kommunikationsvermögen des Bewohners nicht
überstrapazieren. In diesem Fall greifen wir ein, erklären die
Situation und bitten um etwas mehr Rücksichtnahme.
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Fallbeispiel:
- Frau Meier ist 83 Jahre alt und leidet an
Asthma. Das Rauchen hat sie vor 20 Jahren aufgegeben. Bislang war die
Atemwegserkrankung weitgehend unter Kontrolle. Inzwischen jedoch wird
Frau Meier immer kurzatmiger. Deshalb und aufgrund ihrer
Herzinsuffizienz wird sie zunehmend immobil.
- Frau Meier verbringt die meiste Zeit im Bett.
Dadurch steigt das Risiko, dass sie einen Dekubitus oder Kontrakturen
erleidet. Die Anfälligkeit für eine Pneumonie sowie für eine Thrombose
ist erhöht.
- Frau Meier hat schon immer recht wenig
getrunken. Dieses war bis zum Fortschreiten des Asthmas auch
unproblematisch. Der Flüssigkeitsmangel verdickt jetzt jedoch den
Schleim. Frau Meier ist nicht in der Lage, den zähen Schleim
abzuhusten. Dieser behindert die Atmung.
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- Wir führen täglich Bewegungsübungen durch.
Diese erfolgen nach Möglichkeit aktiv. Manchmal ist Frau Meier dafür zu
erschöpft. Dann werden die Gelenke von uns passiv bewegt.
- Frau Meier wird regelmäßig umgelagert. Sie
akzeptiert alle gängigen Lagerungen, abgesehen von der 30°-Lagerung und
der Bauchlagerung. In diesen Positionen bekommt sie nicht ausreichend
Luft.
- Wir führen Kochsalzinhalationen durch. Wir nutzen keine ätherischen Öle.
- Frau Meier erhält Thoraxvibrationen.
- Wir stellen sicher, dass Frau Meier genügend
Flüssigkeit zu sich nimmt. Sie trinkt ausreichend, wenn wir sie dazu
auffordern. Sie mag Mineralwasser und Apfelschorle.
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- Wir prüfen, welche Lagerungen von der
Bewohnerin akzeptiert werden. Die längere Lagerung in der
Streckstellung empfinden viele Betroffene als unangenehm.
- Sofern verordnet erhält die Bewohnerin ein Medikament zur Schleimlösung.
- Ggf. wird die Bewohnerin abgesaugt.
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Fallbeispiel:
- Herr Müller arbeitete als Lackierer und hat
sich dabei eine schwere Asthmaerkrankung zugezogen. Er ist nahezu
permanent kurzatmig. Das Bett kann er zumeist nur kurz und mit
Unterstützung durch eine Pflegekraft verlassen. Er hat allerdings immer
wieder auch Phasen mit besserer Konstitution.
- Herr Müller ist zur selbstständigen
Körperpflege nicht in der Lage. Er verfügt insbesondere nicht über die
notwendigen Kraftreserven. Der Hilfebedarf bei der Körperpflege
schwankt täglich, da sich seine physische Verfassung kurzfristig
verbessern oder verschlechtern kann.
- Herr Müller hustet über einen längeren Zeitraum, ohne dass ihm dieses Erleichterung bringen würde. Der Schleim löst sich nicht.
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- Herr Müller erhält das erforderliche Maß an
Unterstützung. Den Umfang der Hilfe passen wir jeden Tag an seinen
aktuellen Zustand an.
- Bei einer guten Tagesform kann Herr Müller
sitzend am Waschbecken gewaschen werden. Ggf. ist es sogar möglich, ihn
sitzend auf dem Duschhocker zu duschen. Wenn Herr Müller dafür zu
schwach ist, wird er liegend im Bett gewaschen.
- Soweit möglich soll Herr Müller die
Körperpflege möglichst eigenständig beginnen. Sobald die Körperkräfte
nachlassen oder ein Asthmaanfall droht, führt die Pflegekraft die
Maßnahme zu Ende.
- Zum Abhusten richten wir Herrn Müller auf.
Optimal ist es, ihn leicht geneigt auf einen Stuhl zu setzen, da nun
die Bauch- und die Atemhilfsmuskulatur besser eingesetzt werden können.
- Wir demonstrieren Herrn Müller effektive
Hustentechniken. Er sollte beim Husten durch die Nase einatmen, sich
räuspern und dann kräftig abhusten. Zumeist reichen wenige Hustenstöße
aus, um die Luftwege freizumachen.
- Abgehusteter Auswurf wird in einem
entsprechenden Becher, in einer Schale oder mit Zellstoff aufgenommen.
Herr Müller sollte den Auswurf nach Möglichkeit nicht verschlucken.
- Nach einem besonders intensiven Abhusten wird ggf. eine zusätzliche Mundpflege durchgeführt.
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- Wir zeigen dem Bewohner Alternativen zum
Husten. Wir demonstrieren ihm das "verstärkte Ausatemmanöver" (sog.
"huffs"). Dabei handelt es sich um eine Atemtechnik, bei der ein
starkes "explosives" Husten vermieden wird. Stattdessen werden mehrere
leichte Hustenstöße ausgeführt. Der Bewohner soll sich beim "huffing"
vorstellen, eine Scheibe anzuhauchen.
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Fallbeispiel:
- Frau Meier ist 74 Jahre alt und sehr schlank.
Sie war zeitlebens sehr sportlich, hat die körperliche Aktivität
zuletzt aber aufgrund der fortschreitenden Asthmaerkrankung immer
weiter reduziert.
- Frau Meier hat Schmerzen im Brustraum und vermeidet aus diesem Grund unnötige Bewegungen.
- Sie hat oft kalte Füße, ohne dass sie dieses merken würde. Kalte Füße können bei ihr eine Attacke auslösen.
- Insbesondere im Winter kleidet sich Frau Meier nicht angemessen. Durch die Kälte steigt das Risiko eines Asthmaanfalls.
- Die zu kühle Kleidung steigert zudem das Risiko
eines Infekts. Ein Infekt wiederum vergrößert die Wahrscheinlichkeit
eines Anfalls.
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- Anstrengende Tätigkeiten, wie etwa
Bewegungsübungen oder Spaziergänge werden in die Tageszeiten gelegt, in
denen Frau Meier größtmögliche Kraftreserven abrufen kann. Dieses ist
bei ihr zumeist der Vormittag.
- In anfallsfreien Phasen sollte sie am regulären
Bewegungsprogramm der Einrichtung teilnehmen, also insbesondere am
Sitztanz und an der Gymnastikgruppe.
- Wir führen eine umfassende Krankenbeobachtung
durch. Wir achten während und nach der Aktivität auf eine Zyanose der
Haut, der Lippen und der Nägel. Zusätzlich prüfen wir, ob Atemgeräusche
hörbar sind. Ggf. wird der Arzt/Notarzt gerufen.
- Frau Meier erhält morgens Fußbäder. Abends werden Fußeinreibungen durchgeführt.
- Wir stellen sicher, dass Frau Meier warme Socken und angemessenes Schuhwerk trägt.
- Insbesondere bei Außenaufenthalten im Winter
soll Frau Meier einen Schal, eine Mütze und ein warmes Unterhemd
tragen. Ggf. soll sie zusätzlich einen Nierenwärmer nutzen.
- Wir prüfen durch das Auflegen der Hand, ob es
weitere Kältezonen gibt. Insbesondere die Flanken-Nieren-Region ist
dafür anfällig.
- Wir befragen Frau Meier, ob sie weitere
Kältezonen spürt und passen die Bekleidung entsprechend an. Wir
verdeutlichen ihr, dass ein permanentes Kältegefühl kein Normalzustand
sein sollte.
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- Die Bewohnerin sollte sich bei Aktivitäten im
Freien nicht zu weit von der Einrichtung entfernen. Während der
Pollenflugzeit sind sportliche Aktivitäten im Freien gänzlich zu
vermeiden.
- Ideal für Kleidung sind Schur- und Angorawolle,
da diese Materialien einen guten Temperaturausgleich ermöglichen. Sie
sichern zudem den Luft- und Feuchtigkeitsaustausch.
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Fallbeispiel:
- Herr Müller hat einige Jahre im
Steinkohlebergbau gearbeitet. Er glaubt, dass die Staubbelastung bei
ihm Asthma verursacht hat. Er ist tatsächlich aber starker Raucher, was
nach Ansicht seines Arztes ursächlich für die Beschwerden ist. Herr
Müller hingegen macht ausschließlich die berufliche Belastung für das
Asthma verantwortlich. Sein einziges Zugeständnis ist die Nutzung von
Zigaretten mit geringerem Nikotin- und Teergehalt (ehemals
"Lightzigaretten").
- Herr Müller pflegt ein sehr maskulines
Selbstbild. Er kann zwar spüren, dass ein Asthmaanfall naht. Er teilt
uns dieses aber nicht mit, obwohl wir ihn immer wieder darum bitten. Er
verharmlost die Krankheit.
- Herr Müller ist nicht dazu motiviert, in der
anfallsfreien Zeit die verordneten Arzneimittel einzunehmen. Er nutzt
stattdessen einen selbst beschafften Atemtrainer, um die Lungenfunktion
zu steigern. Die dadurch verstärkte Atmung kann jedoch einen
Asthmaanfall provozieren.
- Wenn er Schmerzen hat, nimmt er
Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) ein. Er ist zudem anfällig für
Infektionskrankheiten. Das damit verbundene Fieber senkt er ebenfalls
mit Acetylsalicylsäure. Dieser Wirkstoff kann jedoch einen Asthmaanfall
auslösen.
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- Herrn Müller wird verdeutlicht, dass es sich bei Asthma um eine potenziell lebensbedrohliche Krankheit handelt.
- Wir raten Herrn Müller, dass er auch in den
anfallsfreien Intervallen auf das Rauchen konsequent verzichten muss.
Wir bitten insbesondere Freunde und Angehörige, auf ihn entsprechend
einzuwirken. Wir betonen, dass der Umstieg auf Lightzigaretten keine
Linderung der Beschwerden bringen wird.
- Herr Müller soll den passiven Nikotinkonsum vermeiden. Insbesondere sollte er den Aufenthalt auf der Raucherterrasse meiden.
- Wir prüfen, ob es Warnzeichen gibt, die auf
einen bevorstehenden Asthmaanfall schließen lassen. Bei Herrn Müller
ist dieses ein Abfall der morgendlichen Peak-Flow-Werte. Zudem kommt es
bei ihm in der Nacht oder am frühen Morgen zu einer Zunahme der
Atemnot. Seine körperliche Belastbarkeit ist reduziert. Zudem steigt
sein Verbrauch an Bedarfsmedikamenten.
- Wir verdeutlichen Herrn Müller, wie wichtig
eine kontinuierliche Behandlung ist. Wir erklären ihm, dass
insbesondere Glukokortikoide konsequent eingenommen werden müssen,
damit sie ihre antientzündliche Wirkung entfalten können.
- Vor einer Medikamenteneinnahme sollte Herr Müller zunächst nichtmedikamentöse Maßnahmen testen, etwa Wadenwickel bei Fieber.
- Zur Behandlung von Fieber oder von Schmerzen kann ggf. Paracetamol eingesetzt werden.
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- Wir empfehlen dem Bewohner die Teilnahme an einer Raucherentwöhnung.
- Atemtrainingsgeräte sollten nur im Einzelfall sowie nach ärztlicher Anweisung verwendet werden.
- Wir erklären dem Bewohner, dass bei einer
Nichtbehandlung des Asthmas Umbauprozesse in den Bronchien drohen. In
der Folge kommt es dann zu chronischen und irreversiblen Atemproblemen.
Zudem drohen ein Lungenemphysem und eine pulmonale Hypertonie. Wir
bitten Angehörige und Freunde, entsprechend auf den Bewohner
einzuwirken. Wir informieren den behandelnden Arzt.
- Wir beachten, dass die Einnahme von Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen ebenfalls einen Asthmaanfall auslösen kann.
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Fallbeispiel:
- Frau Meier leidet unter Asthma. Dieses ist zumeist unter Kontrolle, allerdings kommt es immer wieder zu plötzlichen Attacken.
- Sie benötigt während eines Asthmaanfalls ein
Dosieraerosol. Sie kann dieses Medikament in der Hektik oft nicht
schnell genug finden.
- Sie reagiert auf einen Asthmaanfall mit
Angstzuständen. Sie nimmt zu viel vom Bedarfsmedikament ein, weil sie
hofft, durch eine Überdosierung die Symptome schnell zu lindern. Sie
glaubt: "Viel hilft viel."
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- Frau Meier soll den Applikator stets bei sich
tragen. Er liegt bei ihr immer im vorderen Fach der Handtasche neben
der Geldbörse. Die Pflegekraft spricht Frau Meier vor dem Verlassen der
Einrichtung an und fragt, ob sie das Medikament dabei hat.
- Wir stellen sicher, dass der Aufbewahrungsort
des Notfallmedikaments auch ihrer Tochter bekannt ist, wenn sie mit
Frau Meier spazieren geht.
- Wir üben regelmäßig die Anwendung des
Medikaments. Frau Meier soll das Gerät kräftig schütteln. Nun wird die
Verschlusskappe vom Mundstück gezogen. Sie soll das Gerät so drehen,
dass der Boden nach oben zeigt. Nun wird das Gerät zum Mund geführt.
Frau Meier soll tief einatmen und das Mundstück mit den Lippen fest
umschließen. Wir fordern sie dazu auf, langsam und tief einzuatmen und
dabei auf den Boden des Geräts zu drücken. Schließlich soll Frau Meier
für rund fünf Sekunden die Luft anhalten und danach über die Nase
ausatmen. Falls notwendig kann dieser Vorgang ein weiteres Mal
wiederholt werden.
- Wir verdeutlichen Frau Meier, dass eine
Überdosierung erhebliche Nebenwirkungen verursachen kann. Insbesondere
kann es zu Herzrasen kommen.
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Fallbeispiel:
- Herr Müller leidet vor allem in der Nacht an
Asthmaattacken. Nach einer Inhalation des Bedarfsmedikaments ist er
noch immer so aufgeregt, dass sich die Atmung nicht verlangsamt. Die
akute Atemnot bleibt dadurch bestehen. Sein Körper wird nicht
ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
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- Herr Müller soll beim Ausatmen die Lippen
spitzen und die Mundöffnung verkleinern (sog. "Lippenbremse"). Er
sollte die Atemluft nicht einfach herausdrücken, sondern langsam
zwischen den Lippen ausströmen lassen. Die Ober- und die Unterlippe
liegen dabei locker aufeinander. Damit Herr Müller diese Übung auch
während eines Anfalls beherrscht, üben wir die Durchführung regelmäßig
in anfallsfreien Zeiten.
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- Wir raten dem Bewohner, an der Asthmaschulung
seiner Krankenkasse teilzunehmen. Er lernt dort insbesondere, in
Notfallsituationen richtig zu reagieren. Es ist sinnvoll, alle zwei
Jahre eine Nachschulung zu besuchen.
- Wir suchen schon im Vorfeld den Kontakt zum
behandelnden Arzt. Wir legen genau fest, unter welchen Bedingungen der
Notarzt zu informieren ist. Das kann etwa die Anzahl der Hübe sein, die
appliziert wurden, ohne dass eine Normalisierung des Zustands eintritt.
Wir legen auch fest, wie lange wir maximal auf eine Besserung der
Symptomatik warten, bevor wir den Notruf wählen.
- Sauerstoff darf nach ärztlicher Verordnung
verabreicht werden. Im Notfall ist es dann möglich, dem Bewohner zwei
Liter Sauerstoff pro Minute zu geben. Der Arzt wird umgehend über die
Lage informiert. Wir achten bei der Applikation sehr sorgfältig auf
Anzeichen einer Atemdepression.
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Fallbeispiel:
- Frau Meier ist 78 Jahre alt und leidet seit 20
Jahren an Asthma. Zur Linderung der Erkrankung hat sie 15 Kilo
abgenommen, worauf sie sehr stolz ist. Sie bevorzugt nun eng
geschnittene Hosen und Jacken, die ihre Figur betonen. Diese Kleidung
erschwert allerdings ihre Atmung.
- Frau Meier ist mobil und bewegt sich auch
außerhalb der Einrichtung. Es besteht das Risiko eines Anfalls, ohne
dass dann eine Pflegekraft helfen könnte.
- In der Kleidung von Frau Meier fangen sich
häufig Pollen, die sie mit in den Innenbereich trägt. Dort lösen die
Pollen bei ihr in der Nacht Asthmaanfälle aus.
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- Wir beraten Frau Meier beim Kleidungskauf. Diese sollte bequem sein und sie nicht einengen.
- Wenn die Kleidung von ihrer Tochter beschafft wird, wird auch diese entsprechend instruiert.
- Wir stellen sicher, dass Frau Meier bei
Außenaufenthalten ihr Notfallmedikament mitnimmt. Sie nutzt dafür ein
Hartschalenetui, das immer an der rechten Seite ihres Gürtels befestigt
wird.
- Im Portemonnaie befindet sich ein Zettel mit
der Adresse und der Rufnummer der Einrichtung sowie mit den Daten des
behandelnden Hausarztes. Es werden auch Informationen vermerkt, die im
Rahmen einer notärztlichen Versorgung relevant sein könnten.
- Wenn Frau Meier von ihrer Tochter begleitet wird, sollte diese in die entsprechenden Notfallmaßnahmen eingewiesen werden.
- Frau Meier sollte ein mobiles Telefon bei sich tragen. Die Rufnummer 112 ist als Schnellwahltaste hinterlegt.
- Frau Meier soll draußen getragene
Kleidungsstücke nicht im Schlafzimmer aufbewahren. Sie sollte zudem
Wäsche nicht im Freien zum Lüften aufhängen.
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- Falls die Bewohnerin mit der Handhabung eines
Smartphones überfordert ist, sollte sie ein konventionelles
Tastentelefon verwenden.
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Fallbeispiel:
- Herr Müller leidet an Asthma. Er zeigt kaum
Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit uns. Insbesondere gibt er kaum
Informationen an uns weiter. Der Krankheitsverlauf lässt sich schwer
erfassen. Wir wissen nicht, wie leistungsfähig die Lunge ist. Es ist
uns auch unbekannt, wie sich die Schwere der Anfälle im Laufe der Jahre
verändert. Die langfristige Effektivität der medikamentösen Therapie
ist nicht bekannt.
- Herr Müller ist demotiviert. Er glaubt nicht, dass er durch kooperatives Verhalten seinen Zustand verbessern kann.
- Herr Müller ist nachlässig beim Nachfüllen bzw.
beim Ersetzen des Bedarfsmedikaments. Wenn es zu einem Anfall kommt,
ist der Applikator oft leer. Er lagert zudem seinen Pulverinhalator im
Bad. Dort wird der Wirkstoff feucht und verklebt.
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- Die Lungenfunktion wird kontinuierlich
beobachtet. Wir nutzen dafür ein "Peak-Flow-Meter". Die Messung erfolgt
dreimal täglich. Wir beachten, dass sich zumeist am Morgen die
niedrigsten und am Abend die höchsten Werte messen lassen.
- Herr Müller hält den Peak-Flow-Meter waagerecht
vor den Mund und hält ihn mit den Lippen und mit den Zähnen fest. Er
soll nun kurz und mit aller Kraft ausatmen.
- Wir erläutern Herrn Müller das Ampelsystem
basierend auf dem Peak-Flow-Wert. Im grünen Bereich (über 80 Prozent
des persönlichen Bestwerts) soll er die Behandlung regulär
weiterführen. Im gelben Bereich (60 bis 80 Prozent des persönlichen
Bestwerts) soll Herr Müller nach Rücksprache mit dem Arzt vorübergehend
die Medikamentendosis steigern. Im roten Bereich (unter 60 Prozent des
persönlichen Bestwerts) soll Herr Müller einen Arzt aufsuchen oder ggf.
den Notarzt informieren.
- Herr Müller soll einige Stunden nach einem Anfall die Atemnot einschätzen. Wir nutzen die zehnstufige Borg-Skala.
- Herr Müller soll den Inhalator trocken lagern.
Wir ermahnen ihn dazu, für einen angemessenen Füllstand des Medikaments
zu sorgen.
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- Die absoluten Messwerte sind bei einem
"Peak-Flow-Meter" nicht so wichtig wie die relativen Werte.
Entscheidend sind also die Veränderungen innerhalb eines Tages, einer
Woche oder eines Monats. Wir schaffen damit die Grundlage, um die
medikamentöse Therapie kontinuierlich an den Schweregrad der Erkrankung
anzupassen.
- Die Messung sollte immer mit dem gleichen Gerät erfolgen, da die Ergebnisse je nach Modell schwanken können.
- Der Bewohner kann anhand der protokollierten Messwerte erkennen, dass er durch Therapietreue seinen Zustand verbessern kann.
- Bei ungewöhnlich schlechten Messwerten soll
sich der Bewohner auch dann in den nächsten Tagen ärztlich untersuchen
lassen, wenn sich sein Zustand "von allein" wieder gebessert hat.
- Wenn der Bewohner mit der Kontrolle des Füllstands des Bedarfsmedikaments überfordert ist, übernehmen wir dieses.
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Fallbeispiel:
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