das Altenpflegemagazin im Internet
www.altenpflegemagazin.de
Start Log-in Service Registrierung AGB+Datenschutz Suche / Stichwortindex Quiz Mobil Impressum

 

Version 1.90 Beta 2 - 2013

So ermitteln Sie die Zufriedenheit bei Demenz

 
Wie lässt sich das Wohlbefinden eines Senioren messen? Zumal dann, wenn der Betroffene demenziell erkrankt  ist? Wir haben einen Fragebogen entwickelt, mit dem Sie die wichtigsten Kriterien erfassen und auswerten können. Praktischer Nebeneffekt: Bei einer MDK-Prüfung droht kein Punktabzug mehr.
 
 
Dieses Dokument ist auch als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar. Klicken Sie hier!


Wichtige Hinweise:

  • Der begleitende Praxistest dieser Skala ist noch nicht abgeschlossen. Wir werden daher in den nächsten Monaten einzelne Kriterien ggf. anpassen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen mit dem Dokument per eMail an info@pqsg.de mitteilen könnten.
  • Die zentralen Fragepunkte eignen sich auch dafür, die Zufriedenheit von ambulant versorgten Senioren abzuschätzen.
  • Der Fragebogen ist dafür konzipiert, von der Bezugspflegekraft ausgefüllt zu werden.
Erklärungen zur Einschätzungsmethode und zum Instrument

Diese Einschätzung des Demenzkranken ist keine rein wissenschaftliche Methode, um exakt das Wohlbefinden zu messen. Aber durch längeres, strukturiertes Beobachten des Demenzkranken kann es mittels Empathie gelingen, den Betroffenen und seine Bedürfnisse besser zu verstehen. So ist es möglich, für den Demenzkranken eine schönere Umgebung zu schaffen, in der er sich wohlfühlt und in der seine Lebensqualität steigt.

Kriterien des Unbehagens

Zu den Kriterien des Unbehagens ist noch zu erläutern, dass diese sich tatsächlich über einen längeren Zeitraum erstrecken müssen. Denn im Alltag sind Reaktionen wie Wut, Trauer, Verlustgefühle, Aggressionen oder Ängste richtig und wichtig. Nur über eine längere Zeitspanne, also Wochen oder Monate, sind diese Gefühle nicht mehr angemessen, sondern Ausdruck eines Ungleichgewichts im Befinden des Menschen.

Auswertung:

Folgende Muster treten wahrscheinlich auf:
  • Deutliche Anhaltspunkte für "Wohlbehagen" und wenige bis keine Anhaltspunkte bei "Unbehagen": Daraus kann abgeleitet werden, dass der Demenzkranke eine relativ hohe Lebensqualität hat.
  • Deutliche Anhaltspunkte für "Unbehagen" und wenige bis keine Anhaltspunkte bei "Wohlbehagen": Daraus kann abgeleitet werden, dass der Demenzkranke wohl unter starkem negativen Stress steht. In diesem Fall sollten sofort Maßnahmen eingeleitet werden, die zur Verbesserung der Situation führen.
  • Wenige bis keine Anhaltspunkte für beide Kriterien: Dieses kann darauf hindeuten, dass der Demenzkranke sich isoliert, zurückzieht und in eine Gleichgültigkeit verfällt. Er vegetiert "so vor sich hin", ohne am Geschehen teilzunehmen. Auch hier sollte überlegt werden, wie es gelingen kann, den Demenzkranken wieder stärker zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu motivieren.
  • Deutliche Anhaltspunkte für "Wohlbehagen" und deutliche Anhaltspunkte für "Unbehagen" wechseln sich ab. Das weist auf Schwankungen in der Stimmung hin.
Um das Wohlbefinden der Demenzkranken zu steigern, gibt es viele gute und schon erprobte Maßnahmen, etwa:
  • Validation
  • basale Stimulation
  • Snoezelen
  • Biografiearbeit
  • 10-Minuten-Aktivierung
  • und einfach eine wertschätzende akzeptierende Grundhaltung. Der Demenzkranke muss in den Alltag eingebunden werden. Es sollte nicht über ihn bestimmt werden, sondern er muss nach wie vor ein Selbstbestimmungsrecht haben.




 

Einschätzungsinstrument zum Wohlbefinden Demenzkranker
Wohnbereich:


Name des Bewohners:


Geburtsdatum:


Wohlfühlkriterien: zeigt keine Anhaltspunkte zeigt gelegentlich Anhaltepunkte
zeigt deutliche Anhaltspunkte Welches AEDL ist betroffen bzw. Beschreibung der Situation:
Der Bewohner teilt Wünsche, Bedürfnisse und Vorlieben mit; dieses entweder verbal oder auch durch Gestik und Mimik. O
O O
Der Bewohner reagiert angemessen auf Menschen / Situationen. Er zeigt also kein enthemmtes Verhalten gegenüber anderen. O O O
Der Bewohner nimmt seine Speisen mit offensichtlichem Genuss zu sich. Er konsumiert eine angemessene Menge an Nahrung. O O O
Der Bewohner hat eine entspannte Körperhaltung und /oder Körpersprache. O O O
Der Bewohner hat Freude und Vergnügen bei selbst durchgeführten Tätigkeiten oder beim passiven Erleben, etwa beim Snoezelen. O O O
Der Bewohner demonstriert Handlungsfähigkeit. Er kann reale Aktivitäten durchführen, wie etwa Wäsche zusammenlegen, in Schränken kramen oder Papiere zusammenheften, lochen und ablegen. Oder: Der Betreffende führt imaginäre Tätigkeiten aus, wie Fenster putzen usw. Wichtig: Die Handlungen müssen nicht sinnvoll sein bzw. zu einem Ergebnis führen. O O O
Der Bewohner setzt verbliebene Fähigkeiten ein, etwa um sich an- und auszukleiden, mit Besteck zu essen, Kartoffeln zu schälen, sich zu pflegen usw. O O O
Der Bewohner zeigt Kreativität, tanzt und bewegt sich z. B. zur Musik, singt oder zeichnet gern, spielt ein Instrument usw. Davon abzugrenzen sind aber Tätigkeiten, die mechanisch und routinemäßig ablaufen. O O O
Der Bewohner ist kooperativ und hilfsbereit. Er verhält sich nicht abwehrend. Die Hilfsbereitschaft muss nicht zwingend zur Erfüllung einer Aufgabe führen. Es zählt der "gute Wille". O O O
Der Bewohner nimmt Kontakte zu anderen Menschen auf, dieses etwa durch Gespräche, Laute, Berührungen, Gesten oder durch Augenkontakt. (Hinweis: Die Pflegekraft sollte hierbei das Prinzip der Validation anwenden). O O O
Der Bewohner zeigt Gefühle, die angemessen zu der Situation passen. Er weint also, wenn eine Situation traurig ist oder lacht, wenn etwas lustig ist. Oder der Betreffende hat schlechte Laune, wenn ständig etwas misslingt. O O O
Der Bewohner zeigt Herzlichkeit und Zuneigung durch Anlächeln, Berührungen oder durch Blicke. Dieses kann auch gegenüber nicht anwesenden oder schon verstorbenen Angehörigen oder Freunden zum Ausdruck kommen. Beispiel: Der Bewohner streichelt ein Foto der verstorbenen Frau. O O O
Der Bewohner ist humorvoll. Er lacht über komische Ereignisse und kann selbst witzig sein. O O O
Der Bewohner findet Genuss an seiner Sexualität (ggf. innerhalb  einer Partnerschaft oder auch  allein).
O O O
Der Bewohner ist wachsam und möchte sich an Aktivitäten beteiligen. Er macht mit bei angebotenen Tätigkeiten, beobachtet aufmerksam seine Mitmenschen, Tiere oder Dinge draußen in der Natur. Er benutzt Tasttafeln, kramt in Schubladen. Dieses Verhalten muss abgegrenzt werden vom starren, leeren Blick. O O O
Der Bewohner hat Selbstrespekt, er kann also das (positive) Selbstbild aufrechterhalten. Er kann sich gegenüber dem Pflegepersonal auch abgrenzen und zeigt die eigene Persönlichkeit z.B. durch eigenen Kleidungsstil und Gewohnheiten. O O O
Summe:



Kriterien des Unbehagens: zeigt keine Anhaltspunkte zeigt gelegentlich Anhaltspunkte zeigt deutliche Anhaltspunkte In welcher Situation verhält sich er Betreffende so?
Beschreibung der Situation:
Mit welchen Maßnahmen soll zukünftig versucht werden, das Wohlbefinden zu verbessern?
Der Bewohner leidet unter anhaltenden depressiven Phasen. Diese Phasen müssen über einen längeren Zeitraum anhalten. Sie dürfen also nicht verwechselt werden mit kurzfristigen Tiefpunkten, die wir alle öfter mal erleben. O O O

Der Bewohner ist erregt und unruhig. Er leidet etwa unter Panikattacken, mit sämtlichen Symptomen wie z. B. nächtliches Umherwandern. O O O

Der Bewohner zeigt anhaltende Aggressionen gegenüber seinem Umfeld. Er ballt etwa die Fäuste. Mimik und Gestik zeigen Wut. Andere Personen werden angegangen. Der Bewohner schimpft laut und anhaltend. O O O

Der Bewohner zeigt enthemmtes Verhalten. Er zieht sich etwa in einer Gruppe mit Menschen nackt aus und präsentiert sich. O O O

Der Bewohner leidet unter Angst. Die

+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++







































 
 
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Unbehagen; Demenz; Wohlbefinden; Zufriedenheit
Genereller Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden. Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.