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Version 3.15a |
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Standard "Noroviren-Infektion (stationär)" |
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Bei einer Brechdurchfall-Virus-Infektion entscheidet in
erster Linie die sorgfältige Vorbereitung der Pflegekräfte darüber, ob
sich die Krankheit eindämmen lässt. Jahr für Jahr vor allem im Herbst
und Winter schaffen es die hoch infektiösen und widerstandsfähigen
Noroviren, ganze Pflegeheime zu befallen - und Pflegeteams an den Rand
ihrer Kräfte zu bringen. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es
nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die
Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne
Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige
Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für
die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch
ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
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Standard
"Noroviren-Infektion (stationär)" |
Definition:
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- Noroviren (ehemals auch "Norwalk-Viren"
genannt), sind neben Rotaviren die häufigsten Auslöser von viralen
Schleimhautentzündungen des Magens (Gastritis) und des Dünndarms
(Enteritis). Die Viren kommen weltweit vor und zirkulieren ganzjährig
in der Bevölkerung. Ein saisonaler Gipfel tritt zumeist in den Monaten
Oktober bis März auf.
- Noroviren verbreiten sich zumeist auf
fäkal-oralem Weg. Infektionsquellen sind Stuhl oder Erbrochenes.
Ansteckungen werden oftmals von kontaminierten Speisen oder Getränken
ausgelöst. In seltenen Fällen überträgt sich das Virus auch auf
aerogenem Weg, etwa wenn sich ein Bewohner übergibt.
- Die Inkubationszeit beträgt rund 12 Stunden,
daher ist die Infektionsquelle oftmals recht leicht zu bestimmen.
Bereits beim Auftreten geringer gastrointestinaler Beschwerden besteht
schon eine gewisse Ansteckungsfähigkeit.
- Die hohe Ansteckungsrate erklärt sich durch die
immense Viruskonzentration im Stuhl oder im Erbrochenen von Erkrankten
sowie durch die geringe infektiöse Dosis, die für eine Ansteckung
notwendig ist.
- Bereits 10 bis 100 Virusteilchen können eine
Infektion auslösen. DDas Virus überlebt Temperaturen von minus 20 bis
plus 60°C.
- Bei einer Noro-Epidemie in einem Pflegeheim
treten zunächst wenige Infektionen auf. Dann nach einigen Tagen Abstand
kommt es zum massenhaften Auftreten der Erkrankung.
- Eine ursächliche Therapie, die die Viren
gezielt bekämpft, existiert nicht. Stattdessen achten wir auf
körperliche Schonung und vor allem auf eine ausreichende
Flüssigkeitszufuhr.
- Eine Impfung gegen die Infektion ist nicht
verfügbar, da das Virus sein Erbgut permanent ändert.
- Erkrankte sind auch mehrere Wochen nach
Abklingen der Symptome potenziell infektiös.
- Das Virus wird per "Enzyme Linked Immunosorbent
Assay (ELISA)" nachgewiesen. Das System nutzt enzymatische
Farbreaktionen.
aktuelle Erweiterung zu "Noro/ Sydney 2012":
- Aktuell ist ein neuer Noro-Stamm aktiv. Dieser
wurde erstmals im Jahr 2012 im australischen Sydney nachgewiesen und
verbreitete sich von dort nach Großbritannien, den Niederlanden und
Japan. Aufgrund des neuen genetischen Profils ist davon auszugehen,
dass gegen diesen Erreger viel weniger Menschen immun sind als gegen
bisherige Virustypen.
(Hinweis: Die in diesem Standard definierten Maßnahmen sind
vergleichsweise streng. Die Priorität liegt auf der Ausbruchskontrolle.
Die Bewegungsfreiheit und die soziale Interaktion der Bewohner sind
hier als nachrangig bewertet. Sie können einzelne
Sicherheitsvorkehrungen aus diesem Text streichen, wenn diese in Ihrer
Einrichtung zur Infektionsprophylaxe nicht notwendig sind.) |
Grundsätze:
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- Wenn es hinreichende Verdachtsmomente für eine
Noroviruserkrankung gibt, leiten wir unverzüglich alle in diesem
Standard beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen ein. Wir warten nicht, bis
ein Arzt (etwa per Laborbefund) unseren Verdacht bestätigt. Maßnahmen
zur Infektionsprävention müssen schnell eingeleitet werden, damit sie
unseren Bewohnern Schutz bieten.
- Ein Noro-Ausbruch als solcher ist kein Indiz
für mangelhafte Hygiene in unserer Einrichtung. Wir gehen daher mit
diesem Problem offen um und gestalten die Infektionsprophylaxe
möglichst transparent.
- Das Interesse der Einrichtung und der darin
lebenden und arbeitenden Menschen an einer Eindämmung der Infektion
wiegt schwerer als das Interesse erkrankter Bewohner an der Teilnahme
am sozialen Leben.
- Die korrekte Desinfektion der Hände hat oberste
Priorität.
- Wir arbeiten eng mit dem behandelnden Hausarzt
und dem Gesundheitsamt zusammen.
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Ziele:
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- Der Noroviren-Ausbruch wird zu einem möglichst
frühen Zeitpunkt eingedämmt. Übertragungen auf Mitbewohner,
Pflegekräfte, Angehörige und externe Partner werden vermieden.
- Infektionsquellen werden möglichst schnell
gefunden.
- Bewohner überstehen eine Infektion mit
möglichst wenigen Komplikationen. Insbesondere wird eine Dehydratation
vermieden.
- Durch eine gute Pflege und Betreuung werden
Schmerzen gelindert.
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Vorbereitung: |
Organisation
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- Wir halten Flächen- und Hautdesinfektionsmittel
bereit, die eine bestätigte Wirkung gegen Noroviren aufweisen. Viele
von diesen Produkten sind aggressiver als herkömmliche
Desinfektionsmittel. Daher kommen diese Chemikalien nur bei einem
Noroviren-Ausbruch oder bei ähnlichen Vorkommnissen zum Einsatz.
- Wenn enge Angehörige von Pflegekräften oder von
Küchenmitarbeitern an Noroviren erkranken (Kinder, Ehepartner usw.) und
eine Infektionsübertragung wahrscheinlich ist, so wird eine
vorübergehende Freistellung vom Dienst geprüft.
- Wir halten stets ausreichend Schutzkleidung
bereit.
- Alle Mitarbeiter, die in Kontakt mit den
Erregern kommen können, werden in die notwendigen Hygienemaßnahmen
eingewiesen. Dazu gehören auch Reinigungskräfte, Mitarbeiterinnen der
Wäscherei sowie der Hausmeister.
- Die korrekte und sichere Pflege von an
Noroviren Erkrankten ist Teil der Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
- Wir halten stets aktuelle Literatur zum Thema
Noroviren bereit.
- Wir beschäftigen einen Hygienebeauftragten.
- Wir suchen den Kontakt mit dem Heimbeirat. Da
einzelne Maßnahmen in die Lebensqualität der Bewohner eingreifen,
sollten alle im Bedarfsfall notwendigen Maßnahmen im Konsens mit den
Senioren geplant und umgesetzt werden.
- Wir arbeiten eng mit Krankenhäusern und Ärzten
zusammen, insbesondere in einrichtungsübergreifenden Arbeitsgruppen.
- Unser Qualitätszirkel beschäftigt sich
regelmäßig mit Hygieneproblemen.
- Wir halten unseren "Hygieneplan Noroviren"
stets auf dem aktuellen Stand.
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Symptome
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- Wir achten stets auf Frühsymptome, um eine
Noroviren-Infektion möglichst rasch zu entdecken. Diese Hinweise sind:
- ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit abdominalen
Schmerzen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Mattigkeit
- erhöhte Temperaturen
- Im weiteren Verlauf stellt sich die typische
Symptomatik einer Noro-Infektion ein. Etwa:
- schwallartiges Erbrechen und Durchfall 12 bis
48 Stunden nach dem Infektionsbeginn
- abdominale Krämpfe
- ggf. leichtes bis mäßiges Fieber
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Durchführung:
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Händehygiene
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- Die hygienische Händedesinfektion ist von
entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung von Noroviren zu stoppen.
Alle Pflegekräfte führen nach jedem Ablegen der Einmalhandschuhe und
vor Verlassen des Bewohnerzimmers eine Desinfektion durch. Eine strikte
Einhaltung der Einwirkzeit sowie eine ausreichende Menge an
Desinfektionsmittel und die korrekte Einreibetechnik sind absolut
unverzichtbar.
- Alle hinreichend orientierten Bewohner werden
in die Technik der Händedesinfektion eingewiesen. Wir erklären den
Ablauf der hygienischen Händedesinfektion, führen diese einmal vor und
kontrollieren, ob der Bewohner diese korrekt durchführt.
- Auch symptomfreie Bewohner sollten sich die
Hände desinfizieren, etwa wenn sie Gemeinschaftsräume besucht haben.
Hilfreich ist auch eine Händedesinfektion nach Toilettengängen und vor
der Nahrungsaufnahme.
- (Hinweis: Die Händedesinfektion ist ein
gravierendes Problem, da alkoholische Desinfektionsmittel bei Noroviren
eine sehr begrenzte Wirkung haben. Viele Produkte töten Noroviren nicht
ausreichend ab. Stattdessen sollten Desinfektionsmittel mit Ethanol und
n-Propanol genutzt werden. Das Desinfektionsmittel muss nach
Herstellerangaben gegen Polio- und/oder gegen Adenoviren wirken.)
- Die Händedesinfektion nach jedem
Bewohner-Kontakt ist nicht nur für das Pflegepersonal verpflichtend,
sondern auch für das ärztliche Personal und Krankengymnasten.
- Stark verschmutzte Hände werden vorsichtig und
ohne Wasserspritzer gewaschen. Das Waschbecken und ggf. die Umgebung
werden danach durch eine Wischdesinfektion gesäubert.
- Während einer Häufung von Noroviren-Infektionen
kommt es zu vermehrten Händedesinfektionen mit zudem aggressiveren
Produkten. Daher wird die Haut der Hände größeren Belastungen
ausgesetzt. Dieses versuchen wir durch eine intensivere Hautpflege zu
kompensieren. Pflegekräfte sollten die Hände mit einer Pflegelotion
einreiben und abwarten, bis die Lotion vollständig eingezogen ist. Sie
sichern damit die natürliche Geschmeidigkeit und Widerstandskraft der
Haut.
- Wir achten darauf, dass auch Ärzte eine
hygienische Händedesinfektion durchführen. Wenn Ärzte Hygienemängel
zeigen, ist umgehend die Pflegedienstleitung zu informieren.
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Anpassung der
Ausstattung:
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- Gegenstände, die häufig in die Hand genommen
werden, sich aber nicht leicht desinfizieren lassen, werden für die
Dauer des Noroviren-Ausbruches im Schrank verstaut.
- Zimmer, in denen erkrankte Bewohner leben,
werden mit einem verschließbaren Müllabwurfbehälter und einem
verschließbaren Wäschesack ausgestattet, die spätestens bei Schichtende
verschlossen und auf direktem Weg entsorgt bzw. aufbereitet werden.
- Ggf. prüfen wir, ob ein bereitgestellter
Toilettenstuhl sinnvoll ist.
- Wir stellen sicher, dass alle Handwaschbecken
mit Seifenspendern, Desinfektionsmittel und Einmalhandtüchern
ausgestattet sind. Wir kontrollieren den Füllstand aller Spender.
- Hygieneartikel werden personenbezogen genutzt.
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Information /
Meldung:
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- Infektionen mit Noroviren sind meldepflichtig.
Wir informieren daher nach Beginn einer Infektion umgehend das
Gesundheitsamt. Die Meldepflicht besteht, sobald
- ein Küchenmitarbeiter erkrankt oder
- zwei oder mehr Bewohner erkranken und ein
epidemischer Zusammenhang beider Fälle vermutet werden kann.
- Wir informieren erkrankte Bewohner umfassend
über die Infektion und klären sie über alle Maßnahmen auf, die zu ihrem
eigenen Schutz und dem der Mitmenschen notwendig sind. (siehe
"Körperhygiene").
- Alle Mitarbeiter der Einrichtung,
einschließlich der Haustechnik und Verwaltung, werden umgehend über die
Infektion mit Noroviren unterrichtet.
- Wir hängen an allen Schwarzen Brettern sowie an
allen Eingängen Informationsblätter aus, die über die
Noroviren-Infektion sowie die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen
informieren. Diese sind:
- Auf das Händeschütteln als Begrüßung wird
vorübergehend verzichtet. Auch die Bewohner untereinander sowie
Angehörige und Besucher sollten darauf verzichten.
- Entbehrliche Besuche sollten verschoben
werden.
- Besucher von erkrankten Bewohnern müssen die
gleichen Hygienemaßnahmen wie Pflegekräfte durchführen (Schutzkleidung,
Händedesinfektion usw.)
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Gegenstände:
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- Alle Pflegehilfsmittel sind stets
bewohnerbezogen einzusetzen und nach der Benutzung zu desinfizieren.
- Ein Pflegewagen sollte nach Möglichkeit nicht
mit in das Bewohnerzimmer genommen werden.
- Alle Pflegemittel, die für die Pflege von
Erkrankten benötigt werden, sollten in ausreichender Menge im
Bewohnerzimmer gelagert werden.
- Materialien, die nicht desinfiziert werden
können, sind nach der Benutzung zu entsorgen.
- Die Pflegedokumentation wird außerhalb des
Bewohnerzimmers geführt und aufbewahrt.
- Bei Nutzung des Stationsbads ist dieses
umgehend zu desinfizieren. Das umfasst auch die Dusche, den Hocker, den
Boden usw.
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notwendige
Reinigungsmaßnahmen:
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- Für die Dauer des Noroviren-Ausbruches weisen
wir für Erkrankte eigene Toiletten aus. Diese werden nach jeder
Benutzung desinfiziert.
- Alle wichtigen patientennahen und -fernen
Kontaktflächen werden mehrmals täglich wischdesinfiziert. Dazu zählen
insbesondere Türklinken, Schalter, Klingelknöpfe und kritische Flächen
im Badezimmer.
- Alle benutzten Gegenstände werden (mehrmals)
täglich per Wischdesinfektion gereinigt.
- Alle Instrumente, Spritzen oder medizinische
Abfälle werden patientennah in dicht verschließbaren Behältern oder in
Plastiksäcken verpackt und unverzüglich sorgfältig entsorgt oder der
Wiederaufbereitung zugeführt.
- Die Flächendesinfektion erfolgt entweder mit
einem aldehydischen Flächendesinfektionsmittel oder mit einem
Sauerstoffabspalter. Die Konzentration und Einwirkzeit gibt der
Hersteller vor.
- Blutdruckmanschetten und Fieberthermometer
werden nach jeder Nutzung desinfiziert.
- Urinflaschen und Steckbecken werden bei
mindestens 90° C. gereinigt. Die Desinfektionsleistung der Spüle muss
gesichert sein.
- Verunreinigungen durch Stuhl oder Erbrochenes
werden sofort entfernt und die betroffenen Oberflächen desinfiziert.
- Geschirr wird mit mindestens 65°C gesäubert,
ohne dass zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen notwendig wären.
- Benutztes Essgeschirr geht ohne Umwege in die
Geschirrspülmaschine. Es kann sinnvoll sein, das Geschirr abgedeckt zu
transportieren.
- Bettwäsche, Handtücher und Unterwäsche werden
täglich gewechselt. Sie werden mit 90°C gewaschen.
- Leib- und Bettwäsche sowie mit Stuhl
verschmutzte Textilien werden nach dem sog. "Doppelsack-Prinzip" (zum
Transport sauberen Sack über den kontaminierten Sack ziehen) als
Infektionswäsche der Aufbereitung zugeführt.
- Das Bett, die Bettbügel und der Bettaufrichter
werden täglich desinfiziert. Dieses gilt auch für den Nachttisch, den
Schrank sowie Stühle und Tische.
- Die Reinigungskräfte werden angewiesen, Zimmer
von an Noroviren erkrankten Bewohnern als letzte zu reinigen.
- (falls notwendig:) Zimmer von an Noroviren
erkrankten Bewohnern dürfen nur mit separaten Mops und Lappen gereinigt
werden. Diese müssen nach Gebrauch desinfiziert werden.
- Nach Ende der Infektion werden die Zimmer der
zuvor erkrankten Bewohner gründlich desinfiziert.
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Isolation:
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- Zimmer, in denen erkrankte Bewohner leben,
werden mit einem Hinweisschild gekennzeichnet. Dieses fordert Besucher
auf, vor dem Betreten des Zimmers die Wohnbereichsleitung zu
kontaktieren.
- Erkrankte Bewohner werden aufgefordert, für die
Dauer der Erkrankung soweit möglich in ihrem eigenen Zimmer zu bleiben
und keinen Besuch zu empfangen. Es ist strikt zu vermeiden, dass
erkrankte Senioren Gemeinschaftsräume oder gar die Gemeinschaftsküchen
betreten.
- Erkrankte Bewohner nutzen konsequent das eigene
WC (sofern vorhanden). Dieses darf von gesunden Mitbewohnern oder
Angehörigen nicht genutzt werden.
- Wir fordern Bewohner auf, Besuche von
Angehörigen zu verschieben und diese ggf. telefonisch zu
benachrichtigen. Wenn Bewohner dazu nicht in der Lage sind, kann das
von Pflegekräften übernommen werden.
- Gesunde Mitbewohner werden kurzfristig in einem
anderen Raum untergebracht. Ggf. kann es organisatorisch sinnvoll sein,
Erkrankte gruppenweise zu isolieren. Insbesondere sollten dann
Doppelzimmer mit jeweils zwei Erkrankten belegt werden. Dadurch kann
einerseits eine weitere Ausbreitung gestoppt werden. Gleichzeitig
ermöglicht das den gezielteren Einsatz von Hygienemaßnahmen.
- Während eines Noroviren-Ausbruches sollten auch
gesunde Bewohner ihre Bewegungen auf ihren Wohnbereich beschränken und
Kontakt zu Bewohnern anderer Wohnbereiche meiden. Es finden in dieser
Zeit auch keine Verlegungen von Bewohnern von einem Wohnbereich zum
anderen statt.
- Das Beschäftigungsangebot der Einrichtung wird
in dieser Zeit auf ein Minimum beschränkt.
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Schutzkleidung:
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- Einmalhandschuhe sind zu verwenden bei der
Grundpflege sowie bei möglichem Kontakt mit kontaminierten Flächen oder
Gegenständen. Die Einmalhandschuhe werden spätestens beim Verlassen des
Bewohnerzimmers als Abfall entsorgt. Nach jedem Abwurf der
Einmalhandschuhe führt die Pflegekraft eine hygienische
Händedesinfektion durch.
- Bei allen Pflegemaßnahmen sind Einmalhandschuhe
sowie Schutzkleidung oder ein langärmliger Einmalkittel zu tragen.
- Um das Verwechseln der Innen- und Außenseite zu
vermeiden, kann die Außenseite von Schutzkleidung mit einem
wasserfesten Stift markiert werden.
- Der Kittel wird stets im Bewohnerzimmer
aufgehängt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Innenseite nach außen
gewendet wird. (Anmerkung: Dieser Punkt ist umstritten. Einige
Hygieneexperten empfehlen das genaue Gegenteil, also die Innenseite
nicht nach außen zu schlagen.)
- Ggf. sollten ergänzend eine Haube und eine
Schutzbrille getragen werden, etwa wenn Bewohner abgesaugt werden
müssen oder diese häufig husten.
- Ein Mund-Nasenschutz ist zu tragen, wenn das
Risiko besteht, mit virushaltigen Tröpfchen in Kontakt zu kommen, z. B.
bei Erbrechen oder bei Kontakt mit Erbrochenem.
- Die Schutzkleidung wird nach Ende jeder Schicht
gewechselt. Bei sichtbarer Kontamination wird die Kleidung sofort
gewechselt.
- Gebrauchte Schutzkleidung sowie
Bewohnerbekleidung wird in widerstandsfähigen und dichten Wäschesäcken
gesammelt. Beim Befüllen dieser Wäschesäcke müssen Einmalhandschuhe und
Schutzkleidung getragen werden. Die Wäsche wird als infektiös
gekennzeichnet.
- Das im Wohnbereich tätige Reinigungspersonal
muss ebenfalls Schutzausrüstung tragen.
- (Außerhalb der Isolierzimmer sollte auf das
unnötige Tragen von Schutzkleidung verzichtet werden, da dieses die
Bewohner, deren Angehörige und Besucher ängstigen könnte.)
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Zusammenarbeit mit
Ärzten, Mithilfe bei der Behandlung von erkrankten Bewohnern:
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- Sofern keine gravierenden Grunderkrankungen
vorhanden sind, ist eine symptomatische Therapie ausreichend. Vor allem
ist es wichtig, den Flüssi
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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Weitere Informationen
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