Standard "Nutzung eines Rutschbretts" |
Definition:
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- In der Pflege ist es häufig erforderlich, dass
ein Klient aus dem Bett auf einen danebenstehenden Stuhl,
Toilettenstuhl oder Rollstuhl mobilisiert wird.
- Das Rutschbrett ist ein flaches Brett aus Holz
oder aus Kunststoff mit einer sehr glatten Oberfläche. Durch den so
minimierten Reibungswiderstand wird der Transfer zwischen zwei Objekten
gleicher Höhe deutlich erleichtert. Also etwa vom Bett in den Rollstuhl
oder von einem Stuhl auf einen anderen.
- Ein Rutschbrett kann auch genutzt werden für
den Transfer vom Bett auf einen Toilettenstuhl oder auf einen
Duschstuhl. Voraussetzung hierfür ist, dass die Armstützen abnehmbar
sind.
- Das Rutschbrett funktioniert also als Brücke zwischen dem Ausgangsort und dem Ziel des Transfers.
- Die meisten Produkte sind wasserresistent, können also auch in Nasszellen genutzt werden.
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Grundsätze:
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- Der Klient erhält nur so viel Hilfe wie unbedingt notwendig.
- Wir arbeiten eng mit Therapeuten und mit den behandelnden Ärzten zusammen.
- Wir sind uns bewusst, dass jeder Transfer ein
gewisses Sturz- und Verletzungsrisiko mit sich bringt. Wir arbeiten
daher mit besonderer Umsicht.
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Ziele:
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- Der Transfer wird erleichtert.
- Der Klient fühlt sich während der Bewegung sicher. Er hat keine Angst.
- Der Klient stürzt nicht.
- Der Transfer schont die Kräfte der Pflegekraft. Insbesondere werden die Prinzipien des rückenschonenden Arbeitens beachtet.
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Vorbereitung: |
Indikation
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Wir nutzen ein Rutschbrett unter folgenden Voraussetzungen:
- Der Klient kann einen herkömmlichen Transfer
nicht durchführen. Dieses ist etwa der Fall, wenn der Klient auch
mithilfe der Pflegekraft nicht in den kurzfristigen Stand mobilisiert
werden kann. Betroffen davon sind also etwa Klienten mit Kollapsneigung
oder nach Amputationen der Beine.
- Der Klient muss über ausreichende Kraftreserven
und über Koordinationsfähigkeit verfügen, wenn er sich aktiv am
Transfer beteiligen will.
- Der Klient ist nicht schwerer als 130 kg, der Maximalbelastung gängiger Rutschbretter.
- Ein Transfer ist möglich, wenn der
Ausgangspunkt und das Ziel ungefähr die gleiche Höhe haben. Wir nutzen
das Rutschbrett also für verschiedenste Transfers; etwa:
- vom Bett auf einen Stuhl, Rollstuhl oder Toilettenstuhl
- vom Rollstuhl ins Auto
- vom Rollstuhl auf einen Sessel
- usw.
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Weiteres
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- Der Transfer funktioniert am besten, wenn der
Klient noch eine Unterhose trägt. Die unbekleidete Haut gleitet auf
einem Rutschbrett nicht optimal. Ggf. kann das Rutschbrett mit einem
Kopfkissenbezug gepolstert werden. Alternativ erhöhen wir die
Gleitfähigkeit, indem wir die Oberfläche mit Talkumpuder bedecken. Das
Puder verringert die Reibung und nimmt Hautfeuchtigkeit auf.
- Während eines solchen Transfers besteht das
Risiko, dass die Genitalien eines Mannes gequetscht werden. Mit einem
Suspensorium oder mit einem zwischen den Beinen eingelegten Handtuch
kann diese Gefahr vermindert werden.
- Bei einem Rollstuhl und ähnlichen Hilfsmitteln müssen die Armstützen entfernt werden, da diese den Transfer behindern.
- Bei schwer beeinträchtigten Senioren kann ein Bauchgurt genutzt werden.
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Durchführung:
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Transfer auf den Stuhl mit einer Pflegekraft
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- Hier wird ein Rutschbrett genutzt, weil der
Klient nach einer Amputation nicht stehen kann. Der Betroffene wird
zunächst seitlich von der Pflegekraft gestützt. Danach kann sich die
Pflegekraft hinter den Stuhl stellen und den Klienten in die
Sitzposition ziehen.

- Wenn der Klient über ausreichende Kraftreserven
verfügt, kann er das Rutschbrett auch für einen eigenständigen Transfer
nutzen. Ohne das Brett würde er bei einem Nachlassen der Kräfte in den
Zwischenraum zwischen Bett und Stuhl fallen.
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Transfer zurück in das Bett mit zwei Pflegekräften
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Beispielhaft
für den Transfer zurück in das Bett zeigen wir nun die Durchführung mit
einem schwer beeinträchtigten Senioren, der sich kaum an der
Mobilisierung beteiligen kann. Daher ist eine zweite Pflegekraft
notwendig, die den Transfer von der Rückseite her unterstützt.
- Der Klient soll sich etwas zur Seite lehnen.
Die Pflegekräfte unterstützen diese Gewichtsverlagerung. Die zum Bett
weisende Gesäßhälfte hebt sich nun etwas von der Sitzfläche des Stuhls
ab.

- Die Pflegekraft kann nun das Brett unter dieser Gesäßhälfte einlegen. Das Brett bildet eine Brücke zwischen Stuhl und Bett.
- Die Pflegekraft klemmt das zum Bett weisende Knie des Klienten zwischen ihren eigenen Knien ein und fixiert es damit.
- Mit Schaukelbewegungen wird der Klient nun über
das Rutschbrett zum Bett bewegt. Die zweite Pflegekraft hält das Brett
fest, das ansonsten leicht verrutschen könnte.
- Der Klient wird so weit bewegt, dass nur noch
eine Gesäßhälfte auf dem Brett liegt, während die andere Gesäßhälfte
direkt auf der Matratze aufliegt. Er soll sich nun erneut etwas zur
Seite lehnen. Die Gesäßhälfte über dem Ruschbrett hebt sich von der
Matratze ab. Die Pflegekraft kann das Rutschbrett entnehmen.
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Nachbereitung: |
- Das Rutschbrett sollte nicht auf dem Boden gelagert werden. Es besteht Rutschgefahr.
- Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des Klienten werden dokumentiert.
- Die Fortschritte des Klienten werden in der Pflegeplanung berücksichtigt.
- Der Klient wird für sein Engagement gelobt.
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Dokumente: |
- Berichtsblatt
- Leistungsnachweis
- Kommunikationsblatt mit dem Arzt
- Pflegeplanung
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Verantwortlichkeit / Qualifikation: |
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