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Version 1.05 - 2016

Standardmaßnahmenplan "bösartige Tumorerkrankungen" (neues Strukturmodell)

 
Wenn schon Ärzte im Krebs gegen Krebs machtlos sind - was kann dann schon eine Pflegekraft ausrichten? Eine ganze Menge! Denn die Versorgung von Tumorpatienten umfasst wesentlich mehr als Chemotherapie und Bestrahlung.
 
  • Voraussetzung für die Nutzung dieses Standardmaßnahmenplans ist, dass in Ihrer Einrichtung das Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation bereits umgesetzt ist. Insbesondere ist es erforderlich, dass alle Mitarbeiter entsprechend geschult wurden. Wir setzen auch voraus, dass die notwendigen Dokumentationsbögen entweder von einem externen Anbieter beschafft oder selbst erstellt wurden.
  • Für die Maßnahmenplanung gibt es keine offiziell vorgegebene Struktur. Jedes Pflegeteam kann selbst entscheiden, wie es das Dokument gestalten will. Manche Vordrucke haben vier Spalten, andere sechs oder gar elf. Damit unsere Standardmaßnahmenpläne zu all diesen Systemen kompatibel sind, beschränken wir uns auf die Maßnahmen. Ergänzend dazu bieten wir zusätzliche Erläuterungen an, die nur Ihrer Information dienen, nicht aber in den Maßnahmenplan übernommen werden.
  • Sie können viel Arbeitszeit sparen, wenn Sie für Ihr Team zunächst einen Basismaßnahmenplan entwerfen. Ein Muster dafür finden Sie hier. Hier vermerken Sie sämtliche Pflegemaßnahmen, die bei allen oder zumindest bei den allermeisten Bewohnern / Klienten durchgeführt werden. Dazu zählen etwa das morgendliche Wecken, die Körperpflege, die Grundmahlzeiten sowie Freizeitangebote. Sie verfügen somit über eine Grundstruktur, die Sie im weiteren Anpassungsprozess lediglich erweitern. Sie müssen also nicht bei jedem Pflegebedürftigen die unspezifischen "08/15"-Maßnahmen immer wieder neu beschreiben.
  • Als Nächstes wird die Maßnahmenplanung individualisiert. Dafür müssen Sie zunächst klären, welche Grunderkrankungen beim jeweiligen Bewohner / Klienten vorliegen. Beispiel: Der Pflegebedürftige ist adipös. Er leidet außerdem als Folge eines Schlaganfalls unter einer Hemiplegie. Zudem erlitt er unlängst einen leichten Herzinfarkt, dessen Folgen (wie etwa eine Herzinsuffizienz) nicht vollständig überwunden sind. Sie öffnen nun den Standardmaßnahmenplan "Adipositas". In den Fallbeispielen sind typische Problemfelder zusammengefasst, die mit dem Krankheitsbild verbunden sind. Treten diese Probleme auch bei Ihrem Bewohner oder Klienten auf, so können sie einzelne oder mehrere Maßnahmen übernehmen und anpassen. Danach suchen Sie in den Standardmaßnahmenplänen "Hemiplegie" sowie "Herzinsuffizienz" ebenfalls nach relevanten Maßnahmen.
  • Im Sinn der gewünschten Entbürokratisierung ist es wichtig, dass Sie nur die allerwichtigsten Punkte aus unseren Standardmaßnahmenplänen übernehmen. Pro Grunderkrankung sollten vier bis sechs Maßnahmen ausreichen.
  • Abhängig davon, wie in Ihrer Einrichtung die Maßnahmenplanungen strukturiert werden, müssen Sie nun weitere Informationen ergänzen. Etwa:
    • Zeitkorridor: Wann muss eine Pflegemaßnahme durchgeführt werden. Um 8.15 Uhr? Immer am Mittwochabend? Nur bei Bedarf?
    • Hilfsmittel: Hier werden die erforderlichen Utensilien aufgelistet. Welche Hilfsmittel werden bei der Durchführung verwendet? Ein Badewannenlifter? Eine Wundauflage? Eine Zahnbürste?
    • Pflegestandard: Um eine Pflegemaßnahme mit nur ein oder zwei Sätzen zu beschreiben, ist es notwendig, dass für alle derartigen Tätigkeiten ein entsprechender Pflegestandard hinterlegt ist. Wenn also eine Ganzwaschung im Bett im Maßnahmenplan vermerkt ist, muss ein passender Standard im QM-Handbuch zu finden sein, der die Durchführung Schritt für Schritt beschreibt. Tragen Sie hier ein, auf welchen Standard Sie sich beziehen.
    • Qualifikation: Welche Berufsausbildung ist erforderlich, um die geplante Maßnahme durchzuführen? Dies sollte hier vermerkt werden. Die Begleitung zur Toilette kann i. d. R. auch von Pflegehilfskräften übernommen werden. Eine Injektion ist examiniertem Personal vorbehalten.
  • Letztlich erhalten Sie einen Maßnahmenplan, der alle individuell notwendigen Pflegemaßnahmen auflistet.
  • Es ist sinnvoll, bei der Planung der Maßnahmen externe Partner wie Therapeuten, den Hausarzt und Fachärzte einzubinden.

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".


Dieses Dokument ist auch als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar. Klicken Sie hier!

 

Standardmaßnahmenplan "bösartige Tumorerkrankungen"
Bei Krebs handelt es sich um ein unkontrolliertes Zellwachstum. Das neu gebildete Gewebe kann in nahe liegende Organe eindringen oder in weit entfernten Körperbereichen Metastasen bilden.
Die unterschiedlichen Krebsformen werden kategorisiert anhand der befallenen Körperregion und dem klinischen Verlauf der Erkrankung.
Maßnahmen
Begründung und Anmerkungen
Fallbeispiel: Herr Müller ist als Folge der Krebserkrankung und der Therapien über lange Phasen hinweg entkräftet und permanent müde. Selbst nach längerem Schlaf ändert sich an diesem Zustand nichts. Durch die körperliche Schonung wird seine Muskulatur abgebaut. Herr Müller schläft auch tagsüber viele Stunden. In der Nacht liegt er wach.
  •  Wir führen mit Herrn Müller am Morgen 10 Minuten nach dem Frühstück und nach dem Mittagsschlaf gegen 14.30 Uhr Bewegungsübungen durch. Wenn er sehr schwach ist, führen wir die Übungen passiv durch. Bei besserer Konstitution kann er die Bewegungsabläufe selbst bewältigen. Wir leiten ihn dann lediglich an.
  • Sofern es seine Kräfte erlauben, unternimmt er am Nachmittag gemeinsam mit seiner Tochter einen kurzen Spaziergang durch den Garten. Er nutzt dafür seinen Rollator.
  • Vor dem Mittagessen und vor dem Zubettgehen soll Herr Müller in das Energietagebuch eintragen.
  • Wir achten darauf, dass Herr Müller in den Tagstunden nicht zu lange schläft. Wir versuchen, ihn entsprechend zu beschäftigen.
  • Herr Müller soll in den Abendstunden auf Genussgifte verzichten, insbesondere auf Alkohol, auf Koffein und auf Nikotin.
  • Wir sorgen für eine Schlaf fördernde Umgebung: Geräusche werden gedämpft, der Raum wird ausreichend abgedunkelt und die Zimmertemperatur optimiert.
  • Wir weisen Herrn Müller in die Anwendung von (autosuggestiven) Entspannungsübungen ein. Er bevorzugt autogenes Training.
  • Sobald die aktuelle Erschöpfungsphase (Fatigue) überwunden ist, sollte sich der Bewohner wieder körperlich bewegen. Das Ausmaß und die Intensität der Aktivität werden gemeinsam mit dem Arzt und mit dem Physiotherapeuten festgelegt. Ist es dem Bewohner zunächst nicht möglich, das Bett zu verlassen, führen wir aktive und passive Bewegungsübungen durch. Im weiteren Verlauf wird der Bewohner für die Übungen auf einen Stuhl und später in den Stand mobilisiert. In Phasen der bestmöglichen Konstitution sollte er Spaziergänge unternehmen.
  • Die körperliche Aktivität wird täglich zwischen dem Bewohner und der Pflegekraft abgestimmt. Eine Überforderung sollte ebenso wie eine Unterforderung vermieden werden.
  • Wir prüfen, ob die körperlichen Fähigkeiten im Laufe des Tages schwanken. Die Bewegungsübungen sowie anstrengende Pflegemaßnahmen werden auf solche Tageszeiten verlegt, in denen der Bewohner über die maximalen physischen Reserven verfügt.
  • Der Bewohner wird dazu angeleitet, ein "Energietagebuch" zu führen. Dort vergleicht er täglich mithilfe einer Skala seine Tätigkeiten, die dafür eingesetzte Energie und seinen Erschöpfungszustand. Er soll in einem Formular vermerken, ob er über- oder unterfordert war.
  • Wir prüfen, ob der Bewohner Medikamente erhält, die seinen Antrieb mindern oder Müdigkeit auslösen. Diese Wirkstoffe sollten nach Absprache mit dem behandelnden Arzt reduziert oder durch Alternativpräparate ausgetauscht werden.
  • Mehr Informationen im Standard "Bewegungsübungen im Bett bei Immobilität".
Fallbeispiel: Frau Meier leidet an Krebs. Sie ist dennoch nicht gewillt, ihren Lebensstil zu ändern. Sie raucht pro Tag zwei Packungen Zigaretten und konsumiert erhebliche Mengen Alkohol. Ihr Sohn ist auch Raucher und bringt ihr regelmäßig Zigaretten mit. In Phasen von Nikotinabstinenz erhält sie eine Nikotinersatztherapie, führt diese aber eher unmotiviert durch.
  • Wir raten Frau Meier immer wieder, das Rauchen einzustellen oder zumindest den Nikotingenuss deutlich zu verringern. Wir hindern sie zwar nicht am Rauchen, unterstützen dieses aber auch nicht. Insbesondere kaufen wir für sie keine Zigaretten.
  • Wir sprechen immer wieder ihren Sohn auf die Problematik an und bitten ihn, die Versorgung seiner Mutter mit Zigaretten einzustellen.
  • Mit Beginn und während der Therapie mit Nikotinpflastern ist das Rauchen völlig einzustellen.
  • Das alte Nikotinpflaster wird am Morgen vor der Grundpflege entfernt. Nach der Ganzkörperwaschung kleben wir das neue Nikotinpflaster auf den Oberarm, auf dem oberen Rückenbereich oder auf der Hüfte auf.
  • Wir verdeutlichen dem Bewohner die Vorteile einer zumindest zeitweiligen Nikotinabstinenz: Die Effektivität der Chemotherapie und der Strahlenbehandlung wird gesteigert. Gleichzeitig werden die Nebenwirkungen wie etwa die Übelkeit verringert. Falls eine Operation notwendig ist, senkt der Verzicht auf das Rauchen die Risiken für Komplikationen.
  • Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt prüfen wir, ob eine Nikotinersatztherapie sinnvoll ist, also etwa Nikotinkaugummis, Nikotinpflaster und Nikotintabletten zum Schlucken oder zum Lutschen.
  • Wenn die Lunge im Zielbereich einer geplanten Strahlentherapie liegt, gilt striktes Rauchverbot.
  • Mehr Informationen im Standard "Pflege von nikotinabhängigen Senioren".
  • Wir sprechen Frau Meier immer wieder auf die nachteilige Wirkung an, die der Alkohol auf ihre Krebstherapie hat.
  • Wir achten strikt darauf, dass Frau Meier am Morgen vor einer Chemotherapie keinen Alkohol trinkt und nüchtern die Krebsambulanz erreicht. Wir achten bei Alkoholentzug auf Delirzeichen. Ggf. wird der Notarzt gerufen.
  • Am Mittwochabend wird Frau Meier von einem Freund abgeholt und zum Treffen der Anonymen Alkoholiker begleitet.
  • Wir achten auf Unverträglichkeiten zwischen den eingenommenen Medikamenten und Alkohol.
  • Wir raten dem Bewohner dringend, den Alkoholgenuss einzustellen. Wenn dieses nicht möglich ist, sollte der Konsum auf ein Mindestmaß reduziert werden, also etwa das Bier am Abend oder der Schnaps nach dem Mittagessen.
  • Eine vorhandene Alkoholabhängigkeit wird konsequent bekämpft.
  • Mehr Informationen in den Standards "Pflege von alkoholabhängigen Senioren", "Chemotherapie" und "Strahlenbehandlung".
Fallbeispiel: Herr Müller erhält eine Chemotherapie. Er ist während der Therapie besonders anfällig für Infektionskrankheiten. Er leidet häufig unter Atemwegserkrankungen wie etwa der Virusgrippe. Er hat überdies einen suprapubischen Blasenkatheter, dessen Eintrittsstelle sich leicht entzündet. Er teilt sich ein gemeinsames Badezimmer mit dem Bewohner des Nebenzimmers.
  • Wir befragen Herrn Müller einmal täglich zu etwaigen Symptomen einer sich entwickelnden Infektion, etwa Husten, Halsschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, Kältegefühl usw.
  • Einmal am Tag wird seine Körpertemperatur gemessen. Wir nutzen dafür ein Ohrthermometer.
  • Wir erinnern ihn einmal im Jahr, immer Anfang Dezember, an die Grippeschutzimpfung.
  • Wir ermuntern Herrn Müller immer wieder zu einer strikten Händehygiene. Er soll sich die Hände nach jedem Toilettengang desinfizieren. Wenn der Hundebesuchsdienst kommt, sollte er den direkten Kontakt zu den Tieren meiden.
  • Wir prüfen täglich, ob sich die Eintrittsstelle des Blasenkatheters entzündet hat.
  • Wir achten darauf, dass Herr Müller am Montag, am Donnerstag und am Sonntag duscht und die Kleidung wechselt. An den übrigen Tagen erfolgt eine Ganzwaschung vor dem Wachbecken.
  • Herr Müller sollte bevorzugt Kleidung tragen, die sich mit mindestens 60 °C waschen lässt.
  • Herr Müller soll Badeschuhe tragen, wenn er das Badezimmer betritt.
  • Herr Müller soll jeden Tag dreimal 10 Minuten mit seinem Triflow-Gerät die Atmung trainieren.
  • Der Bewohner sollte den Kontakt mit Mitbewohnern und mit Angehörigen zeitweise meiden, wenn diese an einer übertragbaren Infektion leiden.
  • Wenn im Umfeld des Bewohners Infektionserkrankungen der Atemwege kursieren (etwa die Virusgrippe), sollte der Bewohner einen geeigneten Mundschutz tragen, sobald er sein Zimmer verlässt.
  • Wir ermahnen Angehörige und Freunde dazu, auf einen Besuch zu verzichten, wenn sie selbst erkältet sind. Kinder dürfen den Bewohner nicht besuchen, wenn der Verdacht einer Infektionserkrankung besteht; etwa virusbedingte "Kinderkrankheiten".
  • Wir leiten den Bewohner zu regelmäßigen Atemübungen an, um einer Lungenentzündung vorzubeugen.
  • Der Kontakt zu Haustieren sollte unterbleiben. Ist dieses nicht möglich, so sollte zumindest der Kontakt mit den tierischen Ausscheidungen vermieden werden. Der Bewohner sollte also weder die Katzentoilette noch einen Vogelkäfig selbst reinigen.
  • Zugänge aller Art werden täglich auf Infektionszeichen überprüft, insbesondere Venenverweilkatheter, Portsysteme, PEG/PEJ-Sonden sowie Blasenkatheter.
  • Im Zimmer des Bewohners sollten keine Schnitt- oder Topfblumen stehen.
  • Gemeinsam mit dem Arzt prüfen wir, ob von ungekochtem Obst, von rohem Gemüse und von anderen Keimträgern wie etwa Rohmilchprodukten eine Gefahr für den Bewohner ausgeht.
  • Bei einem Verdacht auf eine Infektionskrankheit muss frühzeitig eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
  • Mehr Informationen in den Standards "Temperaturmessung" und "Influenza (Virusgrippe)".
Fallbeispiel: Herr Müller leidet unter einer erheblichen Schmerzbelastung. Der wachsende Tumor in der Lunge reizt das umliegende Gewebe und die Nerven. Weitere Beschwerden gehen von Hautgeschwüren und von Pilzinfektionen aus. Herr Müller kommt morgens schmerzbedingt nur mühsam aus dem Bett. Bei Bewegung oder beim Husten spürt er heftige Schmerzspitzen.
  • Herr Müller erhält ein verzögert wirksames Opioid eine halbe Stunde vor dem Aufstehen. Die Abenddosis applizieren wir zwölf Stunden später.
  • Bei Durchbruchschmerzen erhält Herr Müller gemäß ärztlicher Bedarfsverordnung ein schnell anflutendes Opioid. Diese treten bei Herrn Müller vor allem bei Verbandswechseln sowie bei Umlagerungen auf.
  • Herr Müller erhält ein Medikament zur Behandlung von chronischer Obstipation, um den Nebenwirkungen der Opioide entgegenzuwirken.
  • Wir beachten, dass Opioide bei Herrn Müller die Sturzgefahr erhöhen. Er soll seinen Hüftprotektor tragen.
  • Herr Müller schreibt Heilsteinen wie Amethyst oder Bergkristall eine Schmerzlinderung zu. Wir geben ihm das Kästchen mit den Heilsteinen. Er legt die Steine entlang der Körpermittellinie auf dem Brustkorb auf.
  • Die Behandlung von Tumorschmerzen erfolgt abgestuft und abhängig von der Schmerzintensität. Beginnend mit Nicht-Opioidanalgetika bei leichteren Schmerzen steigert sich die Medikation schrittweise bis zu starken Opioidanalgetika.
  • Der Bewohner erhält eine kontinuierliche Schmerzmittelversorgung. Die Analgetika werden also in regelmäßigen Abständen appliziert, um permanent einen ausreichenden Wirkstoffpegel im Blut aufrechtzuerhalten.
  • Für Schmerzspitzen, die über das gewohnte Niveau hinausgehen, werden schnell wirksame Analgetika mit hoher Wirkung als Bedarfsmedikation bereitgehalten.
  • Vor Pflegemaßnahmen, die für den Bewohner erfahrungsgemäß sehr schmerzhaft sind, sollte vorbeugend ein stärkeres Schmerzmittel verabreicht werden. Alternativ wird die Dosierung des üblichen Analgetikums erhöht. Belastend sind z. B. Mobilisationen, Krankentransporte sowie Verbandswechsel.
  • Nicht jeder Schmerz eines Krebspatienten hat seine Ursache im Tumor. Wir bedenken stets, dass der Bewohner etwa auch Verspannungsschmerzen im Rücken oder im Nackenbereich haben kann.
  • Wir unterstützen den Bewohner, wenn er eine alternative Schmerzbehandlung wünscht, weil sie etwa in der Vergangenheit ihm auch schon geholfen hat.
  • Mehr Informationen in den Standards "nichtmedikamentöse Schmerztherapie", "Schmerzbekämpfung mit nicht-opioiden Analgetika" und "Schmerzbekämpfung mit Opioiden".
Fallbeispiel: Frau Meier leidet unter Mundtrockenheit. Der Feuchtigkeitsmangel erhöht das Risiko, dass es zu Infektionen im Mundraum kommt.
  • Frau Meier soll ausreichend trinken. Sie bevorzugt lauwarmen Kamillentee. Wir stellen ihr zudem eine Flasche Mineralwasser neben das Bett. Sie kann den Mund und die Lippen durch häufiges Trinken kleiner Schlucke Wasser feuchthalten.
  • Nach jeder Zahnpflege wird der Mundraum gut ausgespült. Wir achten darauf, dass keine Reste der Zahncreme oder des Mundwassers im Mundraum zurückbleiben.
  • Zusätzlich wird der Mundraum alle zwei Stunden ausgespült. Wir nutzen dafür Wasser oder Tee.
  • Frau Meier sollte täglich über lange Zeiträume etwas kauen oder lutschen. Ihre Tochter bringt ihr dafür zuckerfreie Zitronenbonbons und zuckerfreien Kaugummi mit.
  • Einmal am Tag werden die Lippen mit einem Lippenpflegemittel behandelt.
  • Wir nutzen dreimal täglich künstlichen Speichel, der als Spray auf die Mund- und Rachenschleimhaut gesprüht wird.
  • Herr Müller mag Speisen mit hohem Wasseranteil, etwa Obst, Suppen oder flüssige Milchprodukte.
  • Der Bewohner soll Lebensmittel meiden, die die Schleimhaut reizen oder austrocknen, also etwa stark gewürzte oder gesalzene Speisen sowie alkoholische Getränke. Problematisch sind auch trockene und krümelige Lebensmittel.
  • Mehr Informationen in den Standards "allgemeine Mundpflege" und "Soor- und Parotitisprophylaxe".
Fallbeispiel: Seit der Krebserkrankung und der darauf folgenden Chemotherapie reagiert Herr Müller empfindlich auf Gerüche. Er leidet vor allem am Morgen an anhaltender Übelkeit als Folge der Strahlentherapie. Sein Appetit ist vermindert. Er nimmt zu wenig Nahrung zu sich und verliert an Körpergewicht. Herr Müller nimmt keine Nahrung zu sich, da er glaubt, so die Übelkeit vermeiden zu können.
  • Soweit möglich beseitigen wir unangenehme Geruchsquellen, etwa Essensgerüche, Parfümduft, Zigarettenrauch oder Blumenduft.
  • Wir reichen Herrn Müller morgens ein kleines Stück Trockengebäck, um die Morgenübelkeit zu lindern.
  • Wenn Herr Müller über Übelkeit klagt, hilft es ihm häufig, wenn er Musik hören oder fernsehen kann. Die Übelkeit reduziert sich auch, wenn er Katjes Salzige Heringe kauen kann.
  • Herr Müller erhält dreimal täglich ein bis zwei Dragees "Vomex A". Falls er bereits große Übelkeit verspürt und er sich ggf. bald übergibt, applizieren wir den Wirkstoff als Zäpfchen.
  • Die Raumtemperatur im Zimmer von Herrn Müller sollte einen Wert von 19 °C nicht überschreiten.
  • Wir erklären ihm, dass es keinen Einfluss auf die Übelkeit hat, wenn er nüchtern bleibt.
  • Soweit es seine Kräfte erlauben, wird Herr Müller zum Essen in den Speisesaal begleitet. Er sitzt dort gerne in Gesellschaft von Herrn Schmidt und Herrn Schulze.
  • Herr Müller erhält bevorzugt Speisen ohne starken Eigengeschmack, also etwa Zwieback, Knäckebrot, Toast, Kartoffeln, Teigwaren und Reis.
  • Als Getränk mag er morgens gekühltes Mineralwasser und mittags gekühlte Orangenlimonade.
  • Pflegekräfte sollten ein neutrales Deo verwenden und auf die eigene Körperhygiene achten.
  • Nach Möglichkeit sollte die Pflegekraft nicht rauchen.
  • Wir prüfen, ob sich der Bewohner nach Eintritt der Übelkeit so weit ablenken lässt, dass es nicht zu einem Erbrechen kommt. Möglich sind Musik, fernsehen, lesen oder Gespräche.
  • Eine hohe Raumtemperatur erhöht die Anfälligkeit für Übelkeit. Wir prüfen, ob eine Senkung der Raumtemperatur das Wohlbefinden des Bewohners steigert.
  • Wir prüfen, ob klassische Hausmittel die Übelkeit reduzieren, also etwa Ingwertees sowie Zitronen- oder Pfefferminzbonbons. Wir bieten dem Bewohner Eiswürfel zum Lutschen an. Ggf. soll er Kaugummis kauen.
  • Der oft auftretende metallische / saure Geschmack im Mund, der bei einer Chemotherapie auftreten kann, lässt sich häufig durch Eukalyptuspastillen lindern.
  • Hilfsmittel wie Zellstoff oder Nierenschalen werden zwar in Reichweite, aber ggf. außerhalb des direkten Sichtbereichs des Bewohners gelagert.
  • Der Bewohner erhält Antiemetika, also Medikamente, die die Übelkeit reduzieren. Diese Therapie ist prophylaktisch. Die Applikation erfolgt nach Plan, also auch dann, wenn der Bewohner aktuell keine Übelkeit spürt. In diesem Fall ist eine umfassende Beobachtung notwendig, um die Reaktionen des Körpers auf das Medikament zu erfassen.
  • Wir prüfen, ob es die Übelkeit lindert, wenn der Bewohner beim Essen Gesellschaft hat.
  • Speisen, gegen die der Bewohner einen Widerwillen entwickelt hat, sollten so aufbewahrt werden, dass er sie weder sieht noch riecht.
  • Wir verzichten darauf, dem Bewohner während einer Phase mit hoher Übelkeit seine Lieblingsspeisen anzubieten. Er würde seine Lieblingsspeisen zukünftig mit Übelkeit verbinden.
  • Der Geschmack von Fleisch wird häufig als bitter wahrgenommen. Wir wählen dann alternative eiweißreiche Nahrungsmittel.
  • Getränke werden zumeist besser akzeptiert, wenn sie kühl und mit Kohlensäure versetzt sind; etwa Wasser, Limonade oder Cola.
  • Wir ermahnen den Bewohner, langsam zu essen.
  • Nach dem Essen erhält der Bewohner Pfefferminztee. Er soll sich eine Weile ausruhen.
  • In der Regel werden kleine Portionen besser akzeptiert als große Speisemengen.
Fallbeispiel: Frau Meier muss sich häufig übergeben. Dieses ist für sie so anstrengend, dass eine Kollapsgefahr besteht. Sie ekelt sich vor dem Erbrochenen. Dadurch gerät sie in einen Teufelskreis aus Übelkeit, Übergeben, Ekel vor dem Erbrochenem und neuer Übelkeit.
  • Wenn sich Frau Meier übergeben muss, bleibt die Pflegekraft bis zur Normalisierung der Situation bei ihr. Sie bietet ihr eine Nierenschale und Zellstoff an. Nach Möglichkeit sollte die Zahnprothese entnommen werden, bevor sich Frau Meier übergibt.
  • Frau Meier sollte aufrecht sitzen, wenn sie sich übergibt.
  • Nach dem Erbrechen führen wir eine Mundpflege durch. Das Zimmer wird umfassend gelüftet. Verschmutzungen durch Erbrochenes, etwa auf dem Fußboden, werden restlos beseitigt.
  • Wir wechseln die Kleidung und die Bettwäsche, um den Geruch zu neutralisieren. Wir reichen Frau Meier eine kühle Kompresse.
  • Wir geben ihr die Möglichkeit, sich nach dem Erbrechen die Hände und das Gesicht zu waschen.
  • Die Pflegekraft beachtet, dass Erbrochenes ggf. Zytostatikareste enthalten kann. Entsprechende Schutzkleidung ist erforderlich.
  • Die verlorene Flüssigkeit und die Elektrolyte müssen ersetzt werden. Wenn dieses auf oralem Weg nicht mehr möglich ist, muss zeitnah eine Infusion erwogen werden.
  • Bei übermäßigem Erbrechen wird der Hausarzt informiert, um eine medikamentöse Behandlung gegen Übelkeit und Erbrechen einzuleiten oder zu intensivieren.
  • Mehr Informationen in den Standards "Pflege von Senioren bei Übelkeit" und "Hilfestellung geben beim Erbrechen".
Fallbeispiel: Herr Müller leidet an Leukämie. Seine Blutgerinnung ist beeinträchtigt. Kommt es zu einer Verletzung, so dauert es relativ lange, bis die Blutung gestillt ist.
  • Bei Schnupfen sollte Herr Müller die Nase nur vorsichtig schnäuzen. Wenn es dennoch zu Nasenbluten kommt, soll er den Kopf nach vorne beugen und die Nasenflügel zusammendrücken. Wir legen ein Coldpack in den Nacken. Ggf. legen wir eine Nasentamponade an.
  • Wenn es zum Bluterbrechen kommt, wird zeitnah ein Notarzt gerufen.
  • Wir verzichten auf Nassrasuren. Stattdessen nutzen wir bei Herrn Müller einen Trockenrasierer.
  • Wir achten auf eine sorgfältige Zahn- und Mundhygiene. Wir nutzen eine weiche Zahnbürste. Wenn Herr Müller über Schmerzen klagt, verwenden wir einen Watteträger. Wir achten auf Druckstellen durch seine Zahnprothese.
  • Die Lippen werden durch eine sorgfältige Pflege vor Einrissen geschützt. Herr Müller bevorzugt "Labello Lip Butter".
  • Die Fingernägel von Herrn Müller werden mit einer Nagelfeile vorsichtig gepflegt.
  • Wir führen keine intramuskulären Injektionen durch. Subkutane Injektionen erfolgen nur auf ärztliche Anweisung. Ggf. müssen alternative Applikationswege für den Wirkstoff gefunden werden.
  • Wir prüfen stets, ob verabreichte Medikamente zusätzlich die Blutgerinnung schwächen, und suchen ggf. nach alternativen Wirkstoffen. Problematisch ist insbesondere Acetylsalicylsäure.
  • Der Zustand des Bewohners wird engmaschig überwacht. Wichtig sind vor allem Blutungen aus der Nase und dem Mund sowie Blutbeimengungen im Stuhl und im Urin.
  • Alternativ zur Trockenrasur empfehlen dem Bewohner, zeitweise den Bart einfach wachsen zu lassen. Frauen sollten auf die Rasur der Beine und des Intimbereichs verzichten.
  • Elektrische Zahnbürsten sollten nicht verwendet werden.
  • Die Nutzung von spitzen und scharfen Hilfsmitteln (Nagelscheren u. Ä.) muss besonders vorsichtig erfolgen.
  • Die Fußpflege darf wegen der Blutungsneigung hier nur von einem medizinischen Fußpfleger übernommen werden.
  • Mehr Informationen im Standard "allgemeine Mundpflege".
Fallbeispiel: Herr Müller ist aufgrund der Schwere seiner Krankheit deprimiert. Er vernachlässigt die eigene Körperpflege, da er diese angesichts seiner schlechten Prognose für sinnlos hält. Er zieht sich von den Mitbewohnern, Angehörigen und Freunden zurück. Er hat Angst, diese durch seine Anwesenheit zu vergiften (bei einer Chemotherapie) oder zu verstrahlen (bei einer Strahlentherapie).
  • Wir nehmen uns viel Zeit im Umgang mit Herrn Müller.
  • In depressiven Phasen ermuntern wir ihn, den Kontakt zu seinen Angehörigen zu suchen. Ein großer Trost sind ihm auch die Gespräche mit dem Pastor seiner Heimatgemeinde. Wir stellen ggf. den Kontakt her.
  • Herr Müller wird immer wieder zur Körperpflege motiviert. Wir machen ihm klar, dass sein Verhalten nicht nur optische Folgen hat. Körperliche Unsauberkeit fördert das Auftreten von Infektionen, die seine Überlebenschancen ggf. deutlich senken können.
  • Wir versichern Herrn Müller, dass er für seine Umwelt keine Gefahr darstellt. Weder strahlt er, noch gibt er Giftstoffe an seine Umgebung ab.
  • Mehr Informationen in den Standards "Erkennung von Depressionen" und "Pflege und Betreuung von Senioren mit depressiven Störungen".
Fallbeispiel: Aufgrund des Tumorwachstums ist das Thromboserisiko bei Herrn Müller erhöht. Er ist als Folge der Krebserkrankung immobil. Die Bettlägerigkeit steigert die Anfälligkeit für eine Thrombose zusätzlich.
  • Herr Müller erhält zweimal täglich Heparin als Injektion.
  • Wir führen mit ihm Rückstrom fördernde Gymnastik durch. Er soll die Unterschenkelmuskulatur anspannen und entspannen.
  • Wir stellen sicher, dass Herr Müller mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich nimmt.
  • Immer morgens wird der Venenkompressionsverband gewechselt.
  • Wir nutzen die sog. „Stufenlagerung". Die Beine von Herrn Müller müssen höher liegen als der Rumpf.
  • Der Bewohner wird so schnell und so umfassend wie möglich mobilisiert. Mit immobilen Krebspatienten führen wir aktive und passive Bewegungsübungen durch.
  • Der Bewohner erhält eine geeignete Kompressionstherapie, etwa Kompressionsstrümpfe (ATS).
  • Wir stellen sicher, dass die ärztlich verordneten Medikamente im Rahmen der Thromboseprophylaxe zuverlässig appliziert werden. Insbesondere in den ersten vier Wochen nach einem chirurgischen Eingriff muss gewährleistet sein, dass der Bewohner die verschriebenen Wirkstoffe einnimmt. Im Rahmen der Thromboseprophylaxe können niedrig dosiertes ASS sowie Heparin genutzt werden.
  • Mehr Informationen in den Standards "Bewegungsübungen im Rahmen der Thromboseprophylaxe", "Einsatz von medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen (MTS)", "Stufenlagerung" und "Kompressionsverband".
Fallbeispiel: Frau Meier leidet als Folge der Strahlentherapie unter Juckreiz. Überdies kommt es zu Hautveränderungen wie Hautrötungen, zu Schwellungen und zu trockener Hautschuppung. Die Haut ist sehr anfällig für mechanische Reize durch Kleidung.
  • Frau Meier wird ermahnt, sich möglichst nicht mit den Fingernägeln zu kratzen, da dieses Infektionen auslösen kann. Wir schneiden ihre Fingernägel kurz.
  • Wir inspizieren juckende Haut täglich auf Infektionszeichen.
  • Ihre Haut wird ausreichend eingefettet. Frau Meier bevorzugt Linola-Plus-Creme.
  • Die Haut von Frau Meier wird täglich auf krankhafte Veränderungen untersucht. Wir konzentrieren uns dabei besonders auf zwei Hautareale: Wichtig ist zunächst der Brustbereich, an der die Strahlung eintritt. Ebenso bedeutsam ist die Austrittsstelle am Rücken.
  • Für die Reinigung nutzen wir nur klares Wasser sowie ph-neutrale, rückfettende Waschlotionen.
  • Umfangreichere Verunreinigungen, etwa durch Stuhlrückstände, werden mit einem weichen Tuch und panthenolhaltigen Lösungen aufgenommen.
  • Frau Meier sollte nur kurz und bei moderater Wassertemperatur duschen.
  • Nach dem Waschen werden geschädigte Hautbereiche vorsichtig trocken getupft, aber nicht trocken gerieben.
  • Frau Meier soll direkte Sonneneinstrahlung meiden. Ggf. kann sie Sonnenschutzcreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor auftragen.
  • Sie soll die Haut vor Wärme schützen. Dazu zählen der Aufenthalt in warmen Räumen sowie sehr warme Bäder. Sie soll körperliche Anstrengung vermeiden.
  • Durch das mehrmals tägliche Auftragen von Kamillenpuder kann die Haut trocken gehalten werden.
  • Wir beachten, dass bestrahlte Haut sehr empfindlich auf Druckbelastungen reagiert und schnell ein Druckgeschwür ausbilden kann.
  • Bestrahlte Haut muss vor mechanischen Einwirkungen geschützt werden. Dazu zählt die Reibung durch BH-Verschlüsse, Reißverschlüsse oder enge Bündchen. Frau Meier soll Unterwäsche und weite Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Seide tragen.
  • Frau Meier sollte keine enge Kleidung aus Synthetikfasern tragen, wenn diese mit dem bestrahlten Bereich in Kontakt kommt.
  • Enge Bündchen und ein BH sind ebenfalls problematisch.
  • Falls gewünscht sollte Frau Meier Bekleidung wählen, die die Markierungen für die Strahlentherapie überdeckt.
  • Der Bewohner kann zudem dünne Baumwollhandschuhe tragen, um das unwillkürliche Kratzen zu lindern.
  • Juckreiz wird konsequent behandelt. Etwa durch Kältereize oder durch Juckreiz stillende Badezusätze wie Hafermehl oder Kleie.
  • Wir prüfen, ob sich der Bewohner durch Freizeitangebote vom Juckreiz ablenken lässt.
  • Die Markierungen auf der Haut für die Strahlentherapie markieren gleichzeitig auch die Hautbereiche, die besonders vorsichtig behandelt werden müssen. Die Markierungen dürfen in keinem Fall entfernt werden. Ggf. wurde das Bestrahlungsfeld vom Arzt mit einem wasserdichten und luftdurchlässigen Folienverband geschützt.
  • Das Bestrahlungsfeld wird konsequent vor Kälte, Sonneneinstrahlung, Hitze usw. geschützt. Es dürfen hier also weder Wärmflaschen noch Heißluftföhns oder Coldpacks genutzt werden.
  • Mehr Informationen im Standard "Pflege von Senioren mit Juckreiz (‚Pruritus')".
  • Die Verwendung von parfümierten Pflegeprodukten sollte vermieden werden. Dazu zählen insbesondere Deos und Seifen.
  • Falls bereits eine Hautläsion vorliegt, darf kein Puder mehr verwendet werden, da dieses verklumpt und einen Nährboden für Keime bildet. Wir achten auf Anzeichen für eine Kamillenallergie.
  • Deutliche Hautreizungen können mit panthenolhaltigen Salben behandelt werden. Die beeinträchtigte Hautregion wird ggf. mit einer saugfähigen, nicht klebenden Kompresse versorgt.
Fallbeispiel: Frau Meier leidet als Folge der Strahlentherapie unter Haarausfall.

+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
 
 
 
 
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Schlüsselwörter für diese Seite Pflegeplanung; Standardpflegeplan; Krebs; Tumor; Chemotherapie; SIS; Strukturmodell; Hormontherapie
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