das Altenpflegemagazin im Internet
www.altenpflegemagazin.de
Start Log-in Service Registrierung AGB+Datenschutz Suche / Stichwortindex Quiz Mobil Impressum

 

Version 4.11

Auditcheckliste Teil 4 "Qualitätsmanagement II" (Version 4 / Ed. 2014 / stationär)

 
Wissen ist Macht. Aber schon Michael Gorbatschow wusste, dass Geheimniskrämerei auf Dauer kein Erfolgsrezept ist. 30 Jahre später hat sich der  MDK ebenfalls "Glasnost und Perestroika" auf die Fahnen geschrieben. Er verlangt von Pflegeteams eine transparente Informationspolitik - und ist mit Teambesprechungen und Sitzungsprotokollen längst nicht mehr zufrieden.
 

Mit Hilfe dieser Audit-Checkliste sind Qualitätsbeauftragte schnell in der Lage, ihr Qualitätsmanagement auf Stärken und Schwächen zu überprüfen. Die Checkliste basiert auf den Prüflisten des MDK sowie auf den Vorgaben der wichtigsten Zertifizierungssysteme und Rückmeldungen unserer Leser nach einer Prüfung. Der Übersichtlichkeit halber werden die Inhalte der Auditcheckliste in einzelne Kapitel unterteilt. Damit fällt es auch leichter, nur einzelne Themen in der Einrichtung zu auditieren.

Zusätzlich zu den Forderungen der MDK-Anleitung werden Fragen und Punkte überprüft, die darüber hinausgehen. Können diese mit "ja" beantwortet werden, befindet sich die Einrichtung auf einem hervorragenden Weg in ihrem Qualitätsmanagement. Die zusätzlichen Fragen sind aufgrund der besseren Unterscheidung mit dem Wort "[zusätzlich:]" versehen.




Dieses Dokument ist auch als Word-Dokument (rtf-Format) verfügbar. Klicken Sie hier!

 

Auditcheckliste Teil 4 "Qualitätsmanagement II" (Version 4 / Ed. 2014 / stationär)

Frage erfüllt Verantwortlich für die Beseitigung des Problems Mangel wird abgestellt spätestens bis zum: Anmerkung
ja nein
Fort- und Weiterbildung:
Hält die Einrichtung bedarfsgerechte und prospektive Fortbildungspläne für die Bereiche Pflege, soziale Betreuung, hauswirtschaftliche Versorgung und ggf. Schwerpunktpflege bereit? O O   __ . __ . 201_  
Werden alle Mitarbeiter der Pflege, der hauswirtschaftlichen Versorgung und der sozialen Betreuung in die Fortbildungen miteinbezogen? O O   __ . __ . 201_  
Zusatzinfo: Interne Fortbildungen werden mit Teilnehmerlisten nachgewiesen, auf denen das Thema der Fortbildung, das Datum und die Unterschriften der teilnehmenden Mitarbeiter vermerkt sind. Bei externen Fortbildungen geschieht der Nachweis durch Teilnahmebescheinigungen, die vom jeweiligen Dozenten ausgestellt werden.
[zusätzlich:] Existiert ein schriftliches Fort- und Weiterbildungskonzept mit folgenden Aspekten: Grundsätze und Ziele der Fort- und Weiterbildung O O   __ . __ . 201_  
Existiert ein schriftliches Verfahren für die Erstellung der jeweiligen Fortbildungspläne? O O   __ . __ . 201_  
Wie wird die bedarfsgerechte Fortbildung für das kommende Jahr ermittelt (z.B. durch die Auswertung der Pflegevisiten, Befragung der Mitarbeiter, Auswertung der Qualitätszirkel, Soll-Ist-Abgleich der Qualifikationen der Mitarbeiter, Aufstellung der benötigten Qualifikationen, Durchführung von Förder- und Entwicklungsgesprächen usw.)? O O   __ . __ . 201_  
Wer ist verantwortlich für das Fort- und Weiterbildungskonzept sowie für die prospektiven Fortbildungspläne? Fortbildungspläne sollten am Jahresende für das kommende Jahr im Voraus geplant werden. Vorteil: Die Mitarbeiter können mitbestimmen und haben Planungssicherheit.
O O   __ . __ . 201_  
Wie erfolgt die Finanzierung, und wer ist dafür verantwortlich? O O   __ . __ . 201_  
Wie werden die Mitarbeiter in die Planung einbezogen? O O   __ . __ . 201_  
Wie wird sichergestellt, dass die Inhalte der Fort- und Weiterbildungen in die Praxis umgesetzt werden, und wer kontrolliert das? O O   __ . __ . 201_  
Wie werden die Schulungsanbieter auf ihre Qualität und Eignung geprüft? Kriterien könnten sein: Qualifikation des Dozenten, Gruppenarbeit statt Frontunterricht, Lernformen, die es ermöglichen, das Erlernte leichter in die Praxis umzusetzen usw. O O   __ . __ . 201_  
Findet eine Auswertung der durchgeführten Fort- und Weiterbildungen statt, um in Zukunft die Anbieter gezielter aussuchen zu können? O O   __ . __ . 201_  
Werden eigene Mitarbeiter zu hausinternen Dozenten weiterqualifiziert, etwa zum Thema Wundversorgung? Sie können später als Multiplikatoren eingesetzt werden. O O   __ . __ . 201_  
Werden besonders die Pflegekräfte im Umgang mit den MDK-Gutachtern geschult, um in der Prüfungssituation souverän mit ihnen umgehen zu können?

Anmerkung:
In den neuen PTVS (ab 2014) wird eine neue Nachweisebene eingeführt. Wenn Zweifel bei den Gutachtern bestehen, ob ein Kriterium voll erfüllt ist, so holen sie in Zukunft ergänzende Informationen bei den zuständigen Pflegefachkräften ein. Das heißt, die Pflegekräfte müssen möglichst versiert und überzeugend ihre Sicht der Dinge darstellen können, und zwar sowohl fachlich als auch kommunikativ.
O O   __ . __ . 201_
Werden die alten, nicht mehr gültigen, Fort- und Weiterbildungspläne archiviert?
O O   __ . __ . 201_
Zusatzinfo:

Bei den Fort- und Weiterbildungen gilt es zu trennen zwischen den Pflichtschulungen, die gesetzlich oder von Behörden vorgeschrieben sind, und den freiwilligen Angeboten.
  • Vorgeschriebene Schulungen sind:
  • jährliche Belehrung zum Infektionsschutzgesetz
  • Erste Hilfe
  • vorbeugender Brandschutz
  • Sicherheitstraining zum Umgang mit Gefahrstoffen
  • jährliche Hygieneschulungen nach der EU-VO 852/2004
  • Beratung und Schulung zum Umgang mit Medikamenten
  • Schulungen beim Kauf von Hilfsmitteln durch den Verkäufer
  • Auflagen, Anordnungen und Empfehlungen seitens des MDK, Heimaufsicht oder anderer prüfender Behörden
[zusätzlich:] Werden Schüler und Praktikanten ausschließlich unter Aufsicht einer Pflegefachkraft beschäftigt? O O   __ . __ . 201_
[zusätzlich:] Finden die Fort- und Weiterbildungen innerhalb der Arbeitszeit statt? O O   __ . __ . 201_  
Zusatzinfo:

Es ist für beide Parteien sinnvoll, sich zu einigen und ggf. zentrale Weiterbildungen in die Arbeitszeit zu legen. Eine Kostenbeteiligung der Pflegekraft sollte nur dann in Betracht kommen, wenn die Fort- und Weiterbildungen die Karrierechancen erhöhen.
[zusätzlich:] Existiert ein Personalentwicklungskonzept? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:] Wie häufig wird dieses überarbeitet? O O
__ . __ . 201_
Zusatzinfo:
Gerade in Zeiten des Pflegefachkräftemangels sollte eine Pflegeeinrichtung mit gezielten Maßnahmen alles daran setzen, auch in Zukunft qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu haben. Deshalb ist es für das Unternehmen wichtig, sich mit folgenden Aspekten im Personalentwicklungskonzept auseinanderzusetzen:
  • Wie können die Kernkompetenzen erhalten und weiterentwickelt werden?
  • Wie gewinne und halte ich qualifiziertes und motiviertes Personal?
  • Wie schaffe ich im Unternehmen lernförderliche Rahmenbedingungen?
  • Wie steigere ich die Mitarbeiterzufriedenheit und damit ein gutes Klima in meiner Einrichtung?
Zugang zu Fachbüchern und -zeitschriften und Internet:
Haben die Mitarbeiter Zugang zu aktuellen Fachbüchern und zu Fach(online)zeitschriften oder zu anderen Medien wie etwa DVDs zu Schulungszwecken? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:] Wurde für die Literatur eine Verteilerliste erstellt, aus der hervorgeht, welche Person welche Literatur erhält? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:] Können Mitarbeiter eigene Fachliteratur als Leihgaben mitbringen, sodass die anderen auch davon profitieren können?
O O
__ . __ . 201_
[zusätzlich:] Wird insgesamt pfleglich mit den Büchern und mit den Fachzeitschriften umgegangen?
O O
__ . __ . 201_
[zusätzlich:] Haben Mitarbeiter in der Einrichtung die Möglichkeit, eine fachliche Internetrecherche durchzuführen?
O O
__ . __ . 201_
Zusatzinfo: Die Einrichtung sollte mindestens eine Fach(online)zeitschrift abonniert haben. Und für den Bereich der Pflege sollten neben Pflegefachbüchern auch Fachbücher zur sozialen Betreuung vorgehalten werden. Da insbesondere Pflegefachbücher sehr schnell veralten, sollte darauf geachtet werden, dass die Bücher nicht älter als vier Jahre sind.
Des Weiteren sollte es nicht nur Fachbücher für die Pflege geben, sondern auch für die Bereiche Verwaltung, Hauwirtschaft, soziale Betreuung usw.
Einarbeitung neuer Mitarbeiter:
Hat die Einrichtung ein individuell gestaltetes Konzept zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter entwickelt? O O   __ . __ . 201_  
Macht das Konzept Aussagen zu folgenden Aspekten? Werden die Ziele erläutert? O O   __ . __ . 201_  
Wird im Konzept auf das Unternehmensleitbild, Pflege- bzw. Haushaltsleitbild eingegangen? O O   __ . __ . 201_  
Ist das Einarbeitungskonzept jedem leitenden Mitarbeiter der Einrichtung bekannt? O O   __ . __ . 201_  
Welchen Zeitraum (Tage / Wochen) umfasst die Einarbeitungszeit? Sind es mindestens vier bis sechs Wochen? O O   __ . __ . 201_  
Sind eine Pflegefachkraft oder Fachkräfte anderer Bereiche als jeweiliger Ansprechpartner / Praxismentor im Konzept benannt? O O   __ . __ . 201_  
Wird im Einarbeitungskonzept nach dem jeweiligen Qualifizierungsgrad unterschieden? O O   __ . __ . 201_  
Ist ein System zur Beurteilung der Mitarbeiter in der Einarbeitungsphase / Probezeit im Konzept beschrieben? O O   __ . __ . 201_  
Werden bei Schwierigkeiten mit dem neuen Mitarbeiter in der Einarbeitungsphase rechtzeitig Gespräche geführt? O O   __ . __ . 201_  
Wird das Konzept nachweislich angewandt? O O   __ . __ . 201_  
Wird dem neuen Mitarbeiter der Einarbeitungsbogen gleich am ersten Tag ausgehändigt und ihm dessen Sinn und Zweck erläutert? O O   __ . __ . 201_  
Liegt für jeden Funktionsbereich, also etwa für die Hauswirtschaft, ein eigener Einarbeitungsbogen bereit? O O   __ . __ . 201_  
Wird das Einarbeitungskonzept regelmäßig überprüft und überarbeitet? O O   __ . __ . 201_  
Wer ist dafür verantwortlich? Ist dieses definiert?
 
O O   __ . __ . 201_  
Zusatzinfo:

Idealerweise wird dem Mitarbeiter am ersten Arbeitstag eine Infomappe überreicht, die wichtige Unterlagen enthält. Inhalte könnten etwa sein:

  • Anschreiben, in dem der Mitarbeiter begrüßt wird
  • Organigramm der Einrichtung
  • Arbeitszeiten
  • Einarbeitungsstandard
  • Pflegeleitbild bzw. ggf. Hauswirtschaftsleitbild
  • Information über die Qualitätsmanagementarbeit, z.B. Arbeit des Qualitätszirkels, Qualitätsmanagementhandbuch
  • Informationen über das praktizierte Pflegesystem, z.B. Bereichspflege
  • Informationen über Personalhygiene, Arbeitskleidung, Unfallverhütungsvorschriften, Urlaubsregelungen, Schadensmeldungen, Tragen eines Namensschildes, Annahme von Geschenken usw.
  • Verhalten im Krankheitsfall, wichtige Telefonnummern etc.
Informationsweitergabe:
Finden in der Einrichtung Übergabegespräche statt? O O   __ . __ . 201_  
Finden in der Einrichtung regelmäßige Dienstbesprechungen in den Bereichen der Pflege, der Hauswirtschaft und der sozialen Betreuung statt? O O   __ . __ . 201_  
Zusatzinfo: Regelmäßig bedeutet ein festgelegtes Intervall. Das kann monatlich aber auch z.B. quartalsweise sein.
Werden bereichsübergreifende Dienstbesprechungen durchgeführt? O O   __ . __ . 201_  
Werden zu Dienstbesprechungen auch externe Berufsgruppen, wie etwa Hausärzte oder Therapeuten eingeladen? O O   __ . __ . 201_  
Existieren schriftliche Regelungen zur Informationsweitergabe im Haus? O O   __ . __ . 201_  
Zusatzinfo:

Als gutes Hilfsmittel zur Darstellung der Informationsströme im Haus hat sich die Besprechungsmatrix erwiesen. In dieser Matrix werden alle im Haus stattfindenden regelmäßigen Besprechungen aufgelistet und übersichtlich an verschiedenen Punkten (Schwarze Bretter) im Haus in einer großen Schriftgröße aufgehängt. Weitere Möglichkeiten der Informationsweitergabe sind Intranet, Rundschreiben, Aushänge, die ggf. auch von den Mitarbeitern abgezeichnet werden können.

Weiterhin sollten in Prozessstandards schriftlich geregelt sein, in welchen Intervallen Dienstbesprechungen durchgeführt werden sollen.

[zusätzlich:] Finden regelmäßige Dienstbesprechungen auch im Bereich der Verwaltung statt? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:]  Werden alle Dienstbesprechungen protokolliert und archiviert? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:] Wie wird sichergestellt, dass diese Protokolle von allen (besonders von abwesenden) Mitarbeitern gelesen werden? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:] Gibt es klar strukturierte Tagesordnungspunkte? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:] Haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, auf die Inhalte der Dienstbesprechungen Einfluss zu nehmen? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:] Sind die Mitarbeiter verpflichtet, an Dienstbesprechungen teilzunehmen? Ist also die Zeit für Dienstbesprechungen Arbeitszeit? O O   __ . __ . 201_  
[zusätzlich:] Wie ist gewährleistet, dass Ergebnisse der Besprechungen planmäßig umgesetzt werden? O O   __ . __ . 201_  
Besprechungen in der Pflege:
Gibt es schriftlich festgelegte Übergabezeiten, die auch im Dienstplan vermerkt sind? O O   __ . __ . 201_  


+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++









 
   
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema

Auditchecklisten stationär:

Auditchecklisten ambulant:

Schlüsselwörter für diese Seite Auditcheckliste; MDK; Qualitätsmanagement; Fortbildung; Weiterbildung; Beschwerdemanagement; Erste-Hilfe-Maßnahmen; Übergabe; Pflegeübergabe; Informationsweitergabe; Einarbeitung; Fachbuch; Fachzeitschrift
Genereller Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden. Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.