Standardpflegeplan "Wachkoma / apallisches Syndrom /
Wahrnehmungsstörungen“ |
- Das Wachkoma ist gekennzeichnet durch einen
Funktionsausfall der Großhirnrinde. Ursache dafür ist zumeist
Sauerstoffmangel, etwa als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas nach einem
Unfall.
- Der Bewohner befindet sich in einem
schlafähnlichen Zustand mit offenen Augen, aus dem er nicht geweckt
werden kann. Ansprache, äußere Reize und selbst Schmerzreize führen zu
keinen sichtbaren Reaktionen. Es gibt keine Spontan- oder
Reaktivbewegungen.
- Der Bewohner ist nicht in der Lage, einen Punkt
im Raum mit den Augen zu fixieren oder sich in irgendeiner Form
verständlich zu machen. Er kann sich nicht bewegen und keine Nahrung
eigenständig zu sich nehmen. Die Spontanatmung und die
Kreislaufregulation hingegen sind funktionsfähig.
- Die Störung wird in fünf verschiedene Phasen
eingeteilt, die mit Buchstaben gekennzeichnet sind. Die Phase A ist
definiert als Akutphase, in der der betroffene Mensch
intensivmedizinisch versorgt werden muss. Die letzte Phase "F"
beschreibt die Langzeitversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen
oder in der häuslichen Umgebung.
- Im Rahmen der Pflege und Betreuung von Menschen
im Wachkoma sollten durch das Team folgende Konzepte umgesetzt werden:
Das Affolter Modell, basale Stimulation, Kinästhetik, Snoezelen /
Musiktherapie, Logopädie, Ergo- und Physiotherapie usw.
- Hinweis: Dieser Standardpflegeplan deckt die
gesamte Bandbreite der Wahrnehmungsstörungen ab, insbesondere auch
leichtere Fälle, bei denen die kognitiven Fähigkeiten noch teilweise
erhalten sind.
Anmerkung:
- Standardpflegepläne geben für spezielle
Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie
in diesem Beispiel für Wachkoma. Standardpflegepläne umfassen generelle
und potenzielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
- Aus diesem Grund erleichtert ein
Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf
keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene
Pflegeplanung.
- Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese
generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz
zu überprüfen und an die individuellen Einschränkungen und Ressourcen
des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu
überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen
Stand sein sollten.
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Pflegeproblem |
Pflegemaßnahmen |
Pflegeziel |
Kommunizieren |
- Der Bewohner ist nicht mehr in der Lage, auf
gewohnte Weise mit uns zu kommunizieren. Es gibt keine verbale
Kommunikation und keine Gestik. Die Mimik des Bewohners ist schwer
deutbar.
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- Vor und nach jeder Pflegemaßnahme am Bewohner
führen wir eine Initialberührung durch.
- Der Bewohner wird über alle anstehenden
Pflegemaßnahmen vorab informiert. Dieses auch dann, wenn er die
Information augenscheinlich nicht verarbeiten kann.
- Wenn wir mit dem Bewohner sprechen, schalten
wir unnötige Lärmquellen aus. Insbesondere werden die Fenster
geschlossen und der Fernseher und das Radio leise bzw. ausgestellt.
- Am Bett des Bewohners sollte immer nur eine
Person sprechen. Wenn sich zwei Pflegekräfte im Bereich des Bewohners
aufhalten, sollte ein Mitarbeiter (soweit möglich) schweigen.
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- Wir finden neue Wege, um mit dem Bewohner zu
kommunizieren.
- Der Bewohner gewinnt an Vertrauen und an
Orientierung. Er entspannt sich, während die Pflegemaßnahmen oder
andere Therapien mit ihm durchgeführt werden.
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- Der Bewohner ist nicht mehr in der Lage, auf
verbale Weise mit uns zu kommunizieren. Er ist jedoch zu einem
begrenzten Maß an nonverbaler Kommunikation fähig.
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- Wir achten auf nichtsprachliche
Kommunikationsversuche. Mögliche Formen können sein:
- Der Bewohner blinzelt. Dieses kann auf
störendes Licht, auf trockene Augen oder auf verklebte Augenlider
hinweisen.
- Der Bewohner leckt sich über die Lippen und
zeigt damit an, dass der Mundraum ausgetrocknet ist.
- Der Bewohner macht Schmatzgeräusche als Zeichen
von Hunger.
- Der Bewohner verändert seine Körperhaltung und
zeigt damit z. B. Schmerzen an.
- Der Bewohner macht fahrige Handbewegungen als
Zeichen von Unruhe oder Überforderung.
- Der Bewohner schließt die Augen und
signalisiert, dass er in Ruhe gelassen werden möchte.
- Wir beachten dabei, dass die Reaktionen des
Bewohners ggf. mit zeitlicher Verzögerung auftreten. Wir müssen also
immer einige Augenblicke auf eine mögliche Reaktion warten.
- Wir nutzen die basale Stimulation, um Gefühle
zu kommunizieren. Dazu zählen Berührungen, Geräusche oder Musik.
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- Der Bewohner kann auch ohne Worte und Gesten
mit uns kommunizieren. Er fühlt sich angenommen und verstanden.
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- Der Bewohner ist offenkundig nicht in der Lage, Gesprochenes zu verstehen.
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- Wir nutzen nonverbale Kommunikation, um uns mit
dem Bewohner auszutauschen. Dazu zählen Berührungen, Streicheln sowie
Umarmungen.
- Wenn wir dem Bewohner anzeigen wollen, dass an
einer bestimmten Körperstelle eine Pflegemaßnahme notwendig ist, wird
vorab diese Körperstelle deutlich von uns berührt.
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- Es gelingt uns, mit dem Bewohner zu
kommunizieren.
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Sich
bewegen |
- Der Gleichgewichtssinn des Bewohners
ist als Folge der hirnorganischen Schädigungen gestört.
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- Wir bewegen den Bewohner regelmäßig
in die Seitenlage und schaukeln ihn dort vorsichtig vor und zurück. Wir
achten auf eine Erhöhung des Muskeltonus und auf eine gesteigerte
Aufmerksamkeit.
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Alternativ kann der Bewohner aufrecht in das Bett gesetzt werden und
aus dieser Position vor und zurück geschaukelt werden.
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- Die verbliebenen Fähigkeiten werden
stabilisiert und ausgebaut.
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- Der Bewohner ist anfällig für
Kontrakturen.
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Der Bewohner leidet unter Spastiken.
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- Wir führen aktive und passive
Bewegungsübungen durch.
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Ggf. soll der Bewohner knöchelhohe Turnschuhe auch im Bett anziehen.
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Der Bewohner wird konsequent mobilisiert, etwa in den Rollstuhl.
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Wir mobilisieren den Bewohner so weit, dass er einen Stehtisch nutzen
kann oder in einem Sessel vor einem Tisch sitzt.
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Der Bewohner wird im Bett regelmäßig umgelagert.
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Wir bringen den Bewohner in die sog. "Königsstuhllagerung". Dafür wird
der Bewohner mit dem Rückenteil des Pflegebetts in eine
Oberkörperhochlagerung gebracht. Mit zusammengerollten Decken und mit
weiteren Lagerungshilfsmitteln wird seine Position stabilisiert. Das
Bettende wird tiefer gestellt. Die Bettmitte im Bereich der Kniekehlen
wird erhöht.
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Sofern alle Alternativen zur Vermeidung von Spastiken erfolglos
bleiben, kann eine medikamentöse Therapie erwogen werden; insbesondere
die Applikation von Muskelrelaxantien.
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- Der Bewohner bleibt zumindest passiv
beweglich.
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Aufgetretene Kontrakturen und Spastiken werden gelindert.
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- Als Folge des Wachkomas ist der
Bewohner immobil. Dieses wiederum lässt das Dekubitusrisiko steigen.
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- Das individuelle Risiko des
Bewohners wird regelmäßig mittels der Braden-Skala erfasst.
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Bei Hautrötungen führen wir einen Fingertest durch.
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Der Bewohner wird regelmäßig umgelagert.
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Wir achten auf eine angemessene Hautpflege.
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- Der Bewohner entwickelt kein
Druckgeschwür.
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Kommt es dennoch zu einem Dekubitus, wird dieser zeitnah erkannt und
wirksam therapiert.
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Vitale Funktionen
des Lebens aufrechterhalten |
- Als Folge des Wachkomas ist der Bewohner
immobil. Dieses wiederum lässt das Thromboserisiko steigen.
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- Wir führen eine Kompressionstherapie durch. Wir
nutzen AT-Strümpfe oder legen Kompressionsverbände an.
- Wir führen mit dem Bewohner aktive und passive
Bewegungsübungen durch. Der Bewohner soll z. B. “Bettfahrrad fahren”,
die Füße kreisen lassen, diese strecken und anziehen.
- Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt prüfen wir
die zusätzliche Applikation von gerinnungshemmenden Medikamenten.
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- Eine Thrombose wird vermieden.
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- Der Bewohner ist anfällig für
Atemwegserkrankungen.
- Der Bewohner ist nicht in der Lage abzuhusten.
Der Schleim verlegt seine Atemwege.
- Der Bewohner befindet sich offenbar in einem
Teufelskreis. Er hat Angst vor Atemnot durch Verschleimung. Die Angst
wiederum führt zu einer gesteigerten Sekretion.
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- Wir lagern den Bewohner im Bett in
atemunterstützenden Positionen.
- Der Bewohner wird am Tag aus dem Bett
mobilisiert. Er soll z. B. einige Zeit in einem Sessel oder in einem
Rollstuhl verbringen.
- Wir führen atemstimulierende Einreibungen durch.
- Der Bewohner wird ggf. regelmäßig abgesaugt.
- Der Bewohner wird tracheotomiert.
- Gemeinsam mit dem Arzt prüfen wir, ob der
Bewohner medikamentöse Unterstützung (Schleimlöser und
Schleimverflüssiger) erhalten sollte.
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- Der Bewohner kann ohne Beschwerden atmen.
- Das Atmungssystem bleibt leistungsfähig.
- Durch ein Tracheostoma werden die Atemwege
freigehalten und das Absaugen erleichtert.
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- Die Atmung ist oberflächlich und schnell. Der
Bewohner könnte damit anzeigen, dass er Schmerzen verspürt oder Angst
hat.
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- Wir prüfen, ob z. B. die aktuelle Lagerung für
den Bewohner unangenehm sein könnte. Der Bewohner wird umgelagert.
- Die Atmung könnte auch auf das Gefühl der
Einsamkeit oder auf eine Form der Panik zurückzuführen sein. Wir machen
uns dann bei dem Bewohner durch die Initialberührung bemerkbar.
- Wir legen die Hände des Bewohners am rechten
und am linken Ende seines Rippenbogens auf. Wir lassen ihn damit die
eigene Atmung erspüren und vermitteln ihm ein Gefühl der Sicherheit.
- Wir führen atemstimulierende Einreibungen
durch. Unsere Bewegungen beim Einreiben sollten synchron zur Atmung des
Bewohners sein.
- Wir beobachten etwaige Verhaltensänderungen als
Folge obiger Maßnahmen.
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- Die Ursachen für die beschleunigte Atmung
werden ermittelt.
- Die Atmung normalisiert sich.
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- Der Bewohner hat häufig Gänsehaut.
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- Gänsehaut kann - neben einer Kältereaktion -
ein Zeichen von Ekel sein. Wir prüfen, welche unangenehmen
Sinneseindrücke für die Gänsehaut verantwortlich sein könnten. Infrage
kommt etwa ein Mundpflegemittel.
- Wir vermeiden den auslösenden Faktor falls
möglich.
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- Die Ursache für die Gänsehaut wird ermittelt
und vermieden.
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- Der Bewohner hat möglicherweise Schmerzen.
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- Wir prüfen, ob der Bewohner Schmerzen hätte,
wenn er wach wäre (etwa aufgrund von Kontrakturen, Druckgeschwüren
usw.). In diesem Fall ist es möglich, dass er den Schmerz im Wachkoma
unbewusst wahrnimmt. Wir diskutieren daher mit dem Hausarzt, ob eine
Schmerzbehandlung sinnvoll sein kann.
- Die Auswirkung der Schmerzbehandlung auf das
Verhalten des Bewohners wird beobachtet und dokumentiert.
- Wir prüfen, ob der Bewohner in der Lage ist,
bei schmerzhaften Pflegemaßnahmen eine Rückmeldung zu geben. Beim
Absaugen etwa kann der Bewohner eine Hand auf den Arm der Pflegekraft
legen und diesen drücken, wenn die Beschwerden zu stark werden.
- Wir bündeln (soweit möglich) unangenehme
Tätigkeiten wie etwa das Absaugen oder Injektionen zu einem festen
Block im morgendlichen Tagesablauf. Dieser wird dauerhaft getrennt von
angenehmen Pflegemaßnahmen wie etwa der Ganzkörperwaschung oder
Einreibungen.
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- Der Bewohner leidet nicht unter unnötigen
Schmerzen.
- Der Bewohner kann sich entspannen, da er
abschätzen kann, dass ab einem bestimmten Tageszeitpunkt keine weiteren
unangenehmen Tätigkeiten mehr mit ihm durchgeführt werden.
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- Die vibratorische Wahrnehmung ist gestört.
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- Wir nutzen elektrische Geräte, von denen
Vibrationen ausgehen. Dazu zählen etwa elektrische Zahnbürsten oder
Rasierapparate.
- Wir setzen einen Massagestab erst auf der
Matratze auf und führen ihn dann zu den Rippen. Der Kontakt mit einem
Knochen leitet die Vibrationen durch den gesamten Körper.
- Wir geben dem Bewohner diese Geräte zeitweise
auch in die Hand.
- Die Pflegekraft legt dem Bewohner die Hände auf
den Brustkorb und spricht oder singt gleichzeitig.
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- Der Bewohner ist wieder in der Lage, auf
vibratorische Reize angemessen zu reagieren.
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- Die Körperwahrnehmung ist gestört.
- Der Bewohner verliert sein Körpergefühl.
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- Der Bewohner wird in unterschiedlichen
Positionen gelagert, dieses auch bei relativ geringer Dekubitusgefahr.
Wir nutzen dafür etwa die Nestlagerung in Rückenlage. Dabei wird der
Bewohner in eingerollte Decken eingepackt, die seinen Körperkonturen
folgen.
- Der Bewohner wird nur dann dauerhaft weich oder
superweich gelagert, wenn es dafür eine zwingende Indikation gibt, etwa
ein erhöhtes Dekubitusrisiko.
- Der Bewohner wird auf unterschiedlich harten
Matratzen gelagert. Wir nutzen zudem verschiedene Bezüge für die
Matratze, also etwa raues und dann weiches Material.
- Die Lagerung wird so gewählt, dass der Bewohner
die Grenzen seines Körpers erspüren kann, etwa durch den Kontakt mit
dem hochgefahrenen Seitenteil des Bettes oder mit dem Fußteil des
Bettes. Sofern
der Bewohner über ein relevantes Maß an Mobilität und Körperkontrolle verfügt, muss eine
gerichtliche Anordnung zur Durchführung von freiheitsentziehenden
Maßnahmen vorliegen.
- Wir führen Massagen durch.
- Wir bringen den Bewohner mit Wasser in Kontakt.
- Wir führen dafür Hand-, Fuß- und Vollbäder
durch. Ggf. werden diese Maßnahmen durch passive Bewegungsübungen
ergänzt.
- Beim Duschen kann die Temperatur geändert
werden (um max. 10 °C). Der Duschstrahl kann mal weich und dann wieder
hart gewählt werden. Am Ende des Duschens wird stets körperwarmes
Wasser genutzt.
- Wir führen basale Ganzkörperwaschungen durch,
insbesondere anregend ("gegen den Strich") oder beruhigend ("mit dem
Strich").
- Wir legen die Arme und die Beine des Bewohners
in Handtücher. Wenn der Bewohner einatmet, heben wir die Extremität
einige Zentimeter an, bei der Ausatmung senken wir die Arme bzw. Beine
wieder ab.
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- Der Bewohner gewinnt sein Körpergefühl zurück.
Er kennt die Grenzen seines Körpers und kann zwischen "innen" und
"außen" unterscheiden.
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- Das Immunsystem des Bewohners ist anfällig für
Infektionserkrankungen aller Art.
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- Mitbewohner oder Angehörige, die an einer
leicht übertragbaren Infektionserkrankung (etwa “Erkältungen”) leiden,
sollten den Kontakt zum Bewohner meiden.
- Wir stellen sicher, dass keine Ernährungsmängel
vorliegen, die eine Immunschwäche begünstigen. Dazu zählen insbesondere
Flüssigkeitsmangel und eine defizitäre Vitaminversorgung.
- Der Bewohner sollte einmal im Jahr gegen die
Virusgrippe geimpft werden.
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- Der Bewohner erkrankt nicht an vermeidbaren
Infektionen.
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- Der Bewohner ist nicht in der Lage, sich an der
Medikamenteneinnahme zu beteiligen.
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- Die Medikamentenapplikation erfolgt durch die
Pflegekraft.
- Ist die Applikation unangenehm (etwa bei
Injektionen) muss die Verabreichung dem Bewohner vorab angekündigt
werden. Dieses ist auch erforderlich, wenn der Bewohner die Worte
offenkundig nicht versteht. Wir erklären ihm auch die Wirkung des
Medikaments.
- Falls notwendig erfolgt die
Medikamentenverabreichung per Medikamentenpumpe.
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- Der Bewohner erhält die notwendigen
Arzneimittel.
- Die Verabreichung ist mit möglichst geringen
Schmerzen verbunden.
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Sich
pflegen |
- Der Bewohner legte "in gesunden Tagen" viel
Wert auf die gepflegte Erscheinung. Dazu ist er nun nicht mehr in der
Lage.
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- Wir lassen die Haare von einer mobilen
Friseurin pflegen. Die Frisurgestaltung richtet sich nach den Wünschen
des Bewohners, sofern diese bekannt sind.
- Bewohnerinnen werden geschminkt. Ggf. wird das
vertraute Parfüm aufgetragen. Bei Männern verwenden wir ein
Rasierwasser.
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- Wir führen langjährige Gewohnheiten auch in
unserer Einrichtung fort und vermitteln dem Bewohner auf diese Weise
vertraute Reize.
- Das Selbstwertgefühl des Bewohners bleibt
erhalten.
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- Der Bewohner ist nicht in der Lage, die
Körperpflege eigenständig durchzuführen.
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- Es sollte immer nur eine Pflegekraft
gleichzeitig mit dem Bewohner arbeiten. (Ausnahme: Maßnahmen, deren
sichere Durchführung zwei Mitarbeiter erfordert.)
- Der Bewohner wird während der Körperpflege in
eine möglichst sitzende Position gebracht. Er soll die Möglichkeit
haben, die Durchführung mit seinen Augen zu verfolgen.
- Die Körperpflege, etwa eine Ganzwaschung,
beginnt nicht im Gesicht, da diese Region besonders empfindlich ist.
Der Bewohner könnte sich erschrecken.
- Wenn wir den Bewohner berühren, so erfolgt der
Kontakt fest und für den Betroffenen gut spürbar.
- Wir vermeiden ruckartige oder plötzliche
Maßnahmen am Körper des Bewohners.
- Wir nutzen für die Körperpflege Produkte, die
dem Bewohner vertraut sind.
- Wenn der Bewohner eine unerwartete Reaktion auf
das Waschen zeigt, stoppt die Pflegekraft die Durchführung für einen
Moment. Sie zeigt damit dem Bewohner, dass sie seine Reaktion
wahrgenommen hat. Mögliche Reaktionen des Bewohners sind
Muskelanspannungen oder Augenbewegungen.
- Nach der Benutzung werden die Pflegeutensilien
in den Schränken verstaut. Sie sollten nicht im Blickfeld des Bewohners
liegen und Krankenhausatmosphäre vermitteln. Auf dem Betttisch sollten
nur persönliche Gegenstände wie etwa Fotos stehen.
- Die persönlichen Angewohnheiten sollten
beachtet werden, also etwa die vertraute Frisur, Bartschnitt usw.
- Wir lassen den Bewohner in einen Spiegel sehen,
um sein Äußeres zu betrachten. Dabei ist es wichtig zu prüfen, ob der
Bewohner positiv oder negativ auf sein Spiegelbild reagiert.
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- Der Bewohner ist in einem gut gepflegten
Zustand.
- Die Wünsche und die Bedürfnisse des Bewohners
werden berücksichtigt.
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- Der Bewohner ist nicht in der Lage, die
Mundhygiene eigenständig sicherzustellen.
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- Wir übernehmen die Mundpflege für den Bewohner.
- Wir richten den Bewohner in seinem Bett auf und
lassen ihn die notwendigen Materialien sehen, etwa die Zahnbürste,
Zahncreme usw.
- Ggf. hält der Bewohner die Zahnbürste selbst,
während wir die Putzbewegung durchführen. Sobald der Bewohner
Widerstand leistet, deutet dieses auf eine schmerzende Stelle hin.
Zahnfleischentzündungen können z. B. mit Salbei gelindert werden. Bei
Schäden an der Zahnsubstanz ist ein Zahnarztbesuch notwendig.
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- Der Mundbereich und die Zähne bleiben gesund.
- Der Bewohner wird über die Mundpflege aktiviert.
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- Aufgrund des gesundheitlichen Zustands ist es
nicht möglich, den Bewohner auf konventionelle Weise zu baden oder zu
duschen.
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- Wir nutzen einen Duschwagen. Falls es
erforderlich ist, kann dieser mit einem Wasserspiegel von bis zu 10
Zentimetern gefüllt werden.
- Falls der Bewohner Angstreaktionen zeigt, kann
der Kopf während des Duschens etwas erhöht gelagert werden. Wir nutzen
dafür das verstellbare Rückenteil oder ein wasserdichtes Keilkissen.
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- Der Bewohner kann trotz der Einschränkungen
geduscht und gebadet werden.
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Essen
und trinken |
- Der Bewohner wird per PEG versorgt.
- Die orale Wahrnehmung ist gestört.
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- Wir bestreichen die Finger des Bewohners mit
geeigneten Nahrungsmitteln (Schokocreme, Honig usw.) und führen diese
zum Mund des Bewohners, damit dieser die Finger ablecken kann.
Alternativ können die Lippen bestrichen werden.
- Oder wir füllen Nahrungsmittel in einen
Schlauchverband, den wir dem Bewohner in die Wangentasche legen und von
außen festhalten.
- Die Nahrungsreize, mit denen der Bewohner
konfrontiert wird, sollten einen tages- oder jahreszeitlichen Bezug
haben. Beispiel: Kaffee am Morgen, Lebkuchen und Zimt in der
Vorweihnachtszeit oder Erdbeeren im Sommer. Wichtig ist auch eine
genaue Kenntnis der biografischen Vorlieben.
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- Trotz Versorgung mit PEG kommt der Bewohner mit
vertrauten Geschmacksreizen in Kontakt.
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- Der Bewohner hat einen erhöhten Speichelfluss.
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- Wir führen regelmäßig eine umfassende
Mundpflege durch. Wir prüfen, ob Karies oder eine Entzündung der
Mundschleimhaut vorliegen könnte.
- Der erhöhte Speichelfluss kann ein Anzeichen
für Stress oder für Überforderung sein. Wir sorgen ggf. für ein
ruhigeres Umfeld.
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- Die Ursachen für den erhöhten Speichelfluss
werden ermittelt.
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- Das Gewicht des Bewohners schwankt.
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- Wir erfassen das Gewicht des Bewohners
regelmäßig mittels eines Lifters mit Wiegefunktion.
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- Eine Über- und Unterernährung werden vermieden.
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Ausscheiden |
- Der Bewohner leidet häufig unter Verstopfung.
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- Die Verstopfung kann auf eine Überforderung
hindeuten. Wir prüfen dieses und sorgen für einen stressärmeren
Tagesablauf.
- Der Bewohner erhält eine ballaststoffreiche
Ernährung, also insbesondere Vollkornprodukte, Obst und Gemüse.
- Wir führen einmal täglich eine Colonmassage
durch. Wir achten dabei auf Reaktionen des Bewohners, die auf etwaige
Schmerzen dabei schließen lassen.
- Soweit ärztlich verordnet, erhält der Bewohner
Abführmittel.
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- Die Verstopfung wird beseitigt.
- Weiteren Obstipationen wird wirksam vorgebeugt.
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- Der Bewohner hat aufgrund der hirnorganischen
Schädigungen die Kontrolle über die Harnausscheidung verloren und ist
harninkontinent.
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- Der Bewohner wird mit einem suprapubischen
Blasenkatheter versorgt. Wir achten auf eine lückenlose Hygiene, da
Wachkomapatienten anfällig für Infektionen sind; insbesondere für
Harnwegsinfektionen.
- Bei männlichen Bewohnern kann ein Urinalkondom
eingesetzt werden.
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- Die Inkontinenz wird kompensiert. Eine
Infektion der Harnwege wird vermieden.
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Sich
kleiden |
- Die Körperwahrnehmung ist gestört.
- Der Bewohner verliert sein Körpergefühl.
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- Der Bewohner sollte nicht ausschließlich weiche
Kleidung tragen, sondern ggf. auch raue Stoffe (etwa Jeansstoffe). Der
Schnitt der Kleidung sollte abwechselnd weit und dann wieder
körperbetont ausfallen.
- Der Bewohner sollte stets Unterwäsche tragen.
- Es ist besser, wenn der Bewohner im Sommer
längere Kleidung trägt und dafür eine dünnere Bettdecke verwendet.
Kurze Kleidung vermittelt weniger Spürinformationen.
- Wenn der Bewohner aus dem Bett an einen Tisch
oder in einen Rollstuhl mobilisiert werden soll, ziehen wir ihm Schuhe
an.
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- Der Bewohner gewinnt sein Körpergefühl zurück.
Er kennt die Grenzen seines Körpers und kann zwischen "innen" und
"außen" unterscheiden.
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- Der Bewohner ist nicht in der Lage, seine
Kleidung eigenständig zu wechseln und sich damit an die Raumtemperatur
anzupassen.
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- Wir ziehen dem Bewohner Kleidung aus
atmungsaktiven Stoffen an.
- Wir achten auf körperliche Reaktionen, die
darauf schließen lassen, dass dem Bewohner zu warm oder zu kalt ist.
- Wenn der Bewohner Gänsehaut hat oder wenn er
zittert, wird er wärmer angezogen. Falls er schwitzt, reduzieren wir
die Bekleidung.
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- Der Bewohner trägt stets Kleidung, die den
Außentemperaturen angemessen ist.
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Ruhen
und schlafen |
- Der Bewohner ist am Tag häufig müde, dafür
jedoch in der Nacht unruhig.
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- Wir sorgen für einen gleichbleibenden
Tagesablauf. Ruhepausen sollten zu stets gleichen Tageszeiten erfolgen.
Spontane Aktivitäten außerhalb der festen Tagestruktur sind zu
vermeiden.
- Soweit dieses planbar ist, sollten Angehörige
und Freunde den Bewohner zu jeweils gleichen Tageszeiten besuchen, also
z. B. immer am späten Nachmittag.
- Wir sorgen dafür, dass der Bewohner Reizen
ausgesetzt wird, die sich als Orientierungspunkte im Tagesablauf
eignen. Dazu zählen Kaffeegeruch am Morgen, Essensgerüche in der
Mittagszeit, die Geräusche des Geschirrwagens usw. Weitere biografisch
verankerte Orientierungspunkte können der Gong der 20-Uhr-Tagesschau
oder die Melodie der RTL-Nachrichten sein.
- Soweit möglich sollte sich ein Fenster im
Blickbereich des Bewohners befinden. Insbesondere bei Mobilisierungen
aus dem Bett (etwa an einen Stehtisch) sollte der Bewohner mit der
Außenumgebung in Kontakt kommen. Der Wechsel von Sonnenlicht und
Dunkelheit vermittelt dem Bewohner ggf. eine gewisse zeitliche
Orientierung.
- Durch eine helle Beleuchtung in den
Tagesstunden und eine dämmrige Beleuchtung am Abend vermitteln wir dem
Bewohner auch im Winter einen Eindruck vom Wechsel der Tageszeiten.
- Belastende Aktivitäten wie etwa die
Körperpflege oder anstrengende Therapiemaßnahmen sollten soweit möglich
immer zum gleichen Tageszeitpunkt stattfinden, da sie beim Betroffenen
ein Schlafbedürfnis auslösen.
- Die Aktivierung des Bewohners sollte bis in die
Abendstunden fortgesetzt werden. Ansonsten beginnt für den Bewohner die
Nachtruhe schon am späten Nachmittag. Der Schlafbedarf erschöpft sich
dann bereits in den frühen Morgenstunden.
- In der Nacht sollten Pflegemaßnahmen strikt auf
ein Minimum reduziert werden.
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- Wir erreichen einen normalen Tag-Nacht-Rhythmus.
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- Der Bewohner ermüdet schnell.
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- Nach belastenden Maßnahmen erhält der Bewohner
einige Minuten Pause, um neue Kräfte zu sammeln.
- Falls notwendig werden Maßnahmen reduziert.
Statt einer Ganzwaschung kann eine Teilwaschung durchgeführt werden,
wenn der Bewohner sehr erschöpft ist.
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- Die körperlichen Ressourcen des Bewohners
werden geschont.
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Sich
beschäftigen |
- Aufgrund der hirnorganischen Schädigungen ist
die Verarbeitung von Außenreizen gestört. Allerdings ist es möglich,
dass der Bewohner Musik und Klänge wahrnehmen kann.
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- Wir spielen dem Bewohner Musik vor, die er als
Gesunder gerne hörte. Die Dauer dieser Maßnahme wird zunächst auf
wenige Minuten begrenzt und dann schrittweise verlängert.
- Wir beobachten den Bewohner, ob er Reaktionen
auf die Musik zeigt. Wenn er offenbar überfordert ist, wird die
Maßnahme beendet.
- Wir nutzen keine Kopfhörer, da der Bewohner der
Musik dann hilflos ausgeliefert wäre. Falls dennoch Kopfhörer verwendet
werden sollen, so legen wir diese auf einer Seite neben dem Kopf des
Bewohners ab. Der Bewohner soll die Möglichkeit haben, auch andere
Geräusche im Raum zu verfolgen.
- Ggf. suchen wir den Kontakt zu einer
Musiktherapeutin. Diese kann mit Klanginstrumenten prüfen, ob der
Bewohner auf diese Weise zu erreichen ist.
- Wir konfrontieren den Bewohner mit
Gegenständen, die Geräusche aussenden, etwa einem Wecker. Die
Reaktionen des Bewohners werden sorgfältig beobachtet.
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- Der Bewohner ist wieder in der Lage, auf
akustische Reize zu reagieren.
- Das Hören von vertrauten Melodien verbindet den
Bewohner mit der Zeit vor der Hirnschädigung.
- Wir können Musik aktiv nutzen, um auf das
mentale Befinden des Bewohners einzuwirken; also etwa Unruhezustände
lindern.
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- Aufgrund der hirnorganischen Schädigungen ist
die Verarbeitung von Außenreizen gestört. Allerdings ist es möglich,
dass der Bewohner Geruchsreize wahrnehmen kann.
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- Wir konfrontieren den Bewohner mit
verschiedenen Gerüchen, von denen wir glauben, dass er sie als angenehm
empfindet.
- Wir stellen Duftlampen im Bewohnerzimmer auf.
- Bei der Wahl der Pflegeprodukte achten wir
darauf, dass deren Geruch dem Bewohner vertraut ist. Der Bewohner
sollte also z. B. das vertraute Deo oder Aftershave weiterhin nutzen.
- Wir bitten den Lebenspartner, Bettwäsche mit in
die Einrichtung zu bringen, die er/sie für einige Tage genutzt hat. Mit
dieser wird das Bett des Bewohners bezogen. Möglich ist auch die
Nutzung des Parfüms des Lebenspartners. (Voraussetzung: Die Beziehung
zwischen beiden war zuletzt intakt.)
- Bei ehemaligen Rauchern kann ein Duftsäckchen mit Pfeifentabak genutzt
werden. Bei Frauen, die gerne gekocht und gebacken haben, können
Gewürznelken, Anisund Koriander in das Duftsäckchen gelegt werden.
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- Der Bewohner ist wieder in der Lage, auf
Geruchsreize zu reagieren.
- Die Aufnahme von vertrauten Gerüchen verbindet
den Bewohner mit der Zeit vor der Hirnsc
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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